Das für Betrugsdelikte zuständige Kriminalkommissariat 24 der Bonner Polizei registrierte in den letzten Wochen wieder steigende Zahlen von Betrugsdelikten, insbesondere zum Nachteil älterer Menschen.
Nachfolgend ein kurzer Überblick der aktuell vermehrt angezeigten Betrugsmaschen:
Telefonbetrug durch Vermischung der Betrugsmaschen Enkeltrick/Falscher Polizeibeamter/ Schockanruf
Hierbei handelt es sich um eine Vermischung der drei Phänomene, bei denen sich die meist aus dem Ausland anrufenden Täter als Polizeibeamte, Staatsanwälte oder Richter ausgeben und/oder ein angeblicher Verwandter anruft und von einem durch einen Angehörigen verursachten Verkehrsunfall mit schwersten Folgen berichtet. Die Haft bzw. die Untersuchungshaft für den Angehörigen sei nur noch durch die Zahlung einer Kaution abzuwenden. Immer wieder kommt es nach solchen Anrufen zur Übergabe von Wertsachen oder Bargeld an sogenannte Geldabholer.
Falsche Mitarbeiter*innen von Europol oder Interpol
Betrügerische Anrufe durch angebliche Mitarbeiter:innen der Polizeibehörden Europol und Interpol. Bei den Anrufen, bei denen in einigen Fällen auch Bandansagen abgespielt werden, nutzen die Täter dabei verschiedene Legenden, um Druck auf die Opfer auszuüben und diese hierdurch zur Übergabe oder Überweisung von Geldbeträgen zu bewegen oder an Informationen über die persönlichen bzw. finanziellen Verhältnisse zu gelangen. In einigen Fällen wurde gegenüber den Opfern angegeben, dass mit ihren Daten Straftaten begangen würden, oder dass gegen sie Haftbefehle bestünden (. In Einzelfällen kam es zum Zugriff der unbekannten Täter auf Computer der Geschädigten.
Betrüger bei WhatsApp
Ein weiteres zur Zeit häufiges Phänomen sind Betrugsstraftaten, bei denen die Opfer über WhatsApp von falschen Verwandten oder Bekannten mit einer unbekannten Nummer kontaktiert und unter Vorspiegelung einer angeblichen Notlage zur Überweisung von Geldbeträgen aufgefordert werden. Die Kontaktaufnahme wird mit einem verloren oder kaputt gegangenen Handy begründet. Überweisungen sollen oft noch am selben Tag getätigt werden, um einen Kontakt der Geschädigten mit den eigentlichen Angehörigen zu verhindern. Auch in diesen Fällen kommt es immer wieder zu Vermögenschäden mit Schadenssummen bis zu 5.000,- Euro.
Falsche Mahnschreiben
In den letzten Wochen sind bei der Bonner Polizei auch vermehrt Anzeigen eingegangen, bei denen die Betroffenen falsche Mahnschreiben angeblicher Anwaltskanzleien erhalten haben. In dem Schreiben der nicht existierenden Kanzlei werden Mahngebühren aus einem angeblichen Vertrag mit u.a. einer Lottogesellschaft eingefordert.
Die Bonner Polizei warnt:
- Geben Sie am Telefon keine Details zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen preis. - Folgen Sie nicht den Aufforderungen der Anrufer, lassen Sie sich nicht in ein Gespräch verwickeln oder unter Druck setzen - Europol hat keine Befugnis Bußgelder zu verhängen oder mit sonstigen strafrechtlichen Konsequenzen gegen Sie vorzugehen. Legen Sie einfach auf. - Seien Sie misstrauisch gegenüber Geldforderungen. Egal ob per Post, per E-Mail, am Telefon oder über Messenger-Dienste wie WhatsApp.
- Händigen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte aus.
- Beenden Sie das Telefonat - legen Sie den Hörer einfach auf oder drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst den Notruf der Polizei wählen. Vertrauen Sie sich zudem Angehörigen oder Bekannten an.
- Informieren Sie Ihre Bank, um eventuell getätigte Geldflüsse anzuhalten oder rückgängig zu machen.
- Sensibilisieren Sie Ihre Angehörigen und Bekannten hinsichtlich dieser Betrugsdelikte
Quelle: Polizei Bonn (ots)
14.04.2022