Leserbrief „Konzerte auf der Insel Grafenwerth“


Die Vorgehensweise des Vorsitzenden des BUND Rhein-Sieg Herrn Baumgartner im Zusammenhang mit den Pfingstkonzerten auf der Insel Grafenwerth hat nichts mehr mit Naturschutz zu tun. Die Konzerte waren lange im Vorfeld bekannt und dann kurzfristig vor Beginn eine Klagewelle zu eröffnen, ist in meinen Augen reine Effekthascherei.

Als Geschäftsführer der Stadtmarketinggesellschaft „Stadtforum Bad Honnef 2000 GmbH“ habe ich in Zusammenarbeit mit dem Akademischen Reitclub Bonn in den Jahren 1993-2000 insgesamt sieben „Internationale Dressurfestivals“ auf der Insel Grafenwerth organisiert und durchgeführt.

Wir haben im Vorfeld des ersten Dressurfestivals mit der Stadt die Rahmenbedingungen festgelegt, unter welchen Bedingungen eine solche große Veranstaltung auf der Insel stattfinden könnte und einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Stadt hat den Antrag geprüft und dann zur Genehmigung an die untere Landschaftsschutzbehörde des Rhein-Sieg-Kreises weitergeleitet. Dort wurde die Veranstaltung in zahlreichen persönlichen Gesprächen weiterentwickelt, um die Ansprüche der Behörde bzgl. Arten-, Natur- und Landschaftsschutz zu berücksichtigen. Diese intensiven Gespräche hatten unter anderen zur Folge, dass das Dressurviereck und somit die gesamten Aufbauten ca. 15 m vom Altarm Richtung Rheinseite verlegt werden musste. Die damit verbundenen Mehrkosten für die notwendige Nivellierung der Bodenunebenheiten/Gefälle mussten in das Budget eingepreist werden.

Die Gespräche hatten zum Ergebnis, dass ein tragfähiger Kompromiss zwischen den Belangen des Naturschutzes und des Veranstalters gefunden wurde und die Veranstaltung genehmigt werden konnte. In den folgenden Jahren wurde im Rahmen des wiederkehrenden Genehmigungsprozess weitere Anpassungen vorgenommen, ohne dass der Erfolg der Dressurveranstaltung gelitten hat.

Ca. 20.000 bis 25.000 Besucher konnten sich in den drei Tagen der Veranstaltung davon überzeugen.

Ich bin der festen Ansicht, dass es möglich ist, auf diesem Juwel „Grafenwerth“ eine begrenzte Anzahl von Veranstaltungen durchzuführen, die in Einklang mit den Arten-, Natur- und Landschaftsschutz- Anforderungen gebracht werden können.

 

Dieter Lüttke

02.06.2022


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