Aus „Kiezkaufhaus“ wird „Rhein-Kaufhaus“ — Neue regionale Online-Einkaufsplattform für den stationären Einzelhandel startet in Bad Honnef

Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Bonn Rhein-Sieg Euskirchen, Johanna Liel, Wirtschaftsförderin der Stadt Bad Honnef, Till Bornstedt, Ansprechpartner für Handel bei der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, Bürgermeister Otto Neuhoff, Andrea Hauser, die das Projekt Rhein-Kaufhaus für die Wirtschaftsförderung koordiniert, Fachhändlerin Elfi Thudt und Dr. Michael Lücke und Dr. Christoph Vornholt vom Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund haben in Bad Honnef den Startschuss für das neue Rhein-Kaufhaus für die Region gegeben. Foto: ©Thomas Scheben

E-Commerce, stationärer Einzelhandel und nachhaltige urbane Logistik schließen sich nicht aus. Das hat das Kiezkaufhaus Bad Honnef seit seinem Start im November 2018 bewiesen. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre hat die Stadt Bad Honnef gelernt und gemeinsam mit strategischen Partnern – dem Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg-Euskirchen, der IHK Bonn/Rhein-Sieg und dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund – den Plan gefasst, das Kiezkaufhaus zum Rhein-Kaufhaus weiterzuentwickeln. Hierbei macht Bad Honnef den Anfang.

Das Kiezkaufhaus wurde am 30. Juni abgeschaltet, damit der digitale Umzug der Waren und Geschäfte ins Rhein-Kaufhaus durchgeführt werden kann. Die virtuelle Eröffnung ist für den 11. Juli geplant. Technisch und organisatorisch stellt das Rhein-Kaufhaus das Fundament für flexiblere Anpassungen und ein Wachstum über die Stadtgrenzen hinaus: das Rhein-Kaufhaus soll den gesamten lokalen und regionalen Einzelhandel an Rhein und Sieg stärken. Das ist das erklärte gemeinsame Ziel der strategischen Partner, dem Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen e.V., der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg und des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik.

Dass der Startschuss für das neue Rhein-Kaufhaus in Bad Honnef fällt, ist kein Zufall: Seit der Gründung des Kiezkaufhauses Bad Honnef werden in der Stadt frische Lebensmittel, Mode und Schmuck in einem virtuellen Kaufhaus angeboten und von den stationären Einzelhändlern mittels Lieferservice per Lastenfahrrad zu den Kundinnen und Kunden transportiert. Ein Konzept, dass den lokalen Einzelhandel stärkt, bislang wenig digitalaffinen Geschäften den Zugang zum E-Commerce ermöglicht und Menschen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz begeistert. Menschen und auch Medien haben sich in Bad Honnef über den Erfolg des Kiezkaufhauses informiert. Daher werden viele Bausteine des Kiezkaufhauses auch in das Rhein-Kaufhaus übernommen, sodass sich für Geschäfte und Kundschaft auf den ersten Blick wenig ändert. Neu ist, dass Shops einfacherer gepflegt, neue Liefer- und Bezahlmöglichkeiten ausgewählt und eine Chatfunktion für Auskünfte genutzt werden können.

„Uns liegt am Herzen, dass die Innenstädte als vitale Zentren erhalten bleiben. Als Maßnahme des Standortmarketings haben wir daher das Kiezkaufhaus aufgebaut und damit, so sieht es aus, Pionierarbeit geleistet. Ein weiterer Effekt ist, dass der stationäre Handel einen digitalen Vertriebsweg hat, der ihn dem Kunden, der zunehmend digital affin ist, näherbringt“, sagt Bürgermeister Otto Neuhoff: „Durch die neue Partnerschaft mit dem Einzelhandelsverband, der das Projekt regional unterstützt binden wir die Kunden nicht nur in Bad Honnef, sondern idealerweise bald auch in vielen Städten der Region an ihre Innenstadt. Das finden wir großartig!“

Bürgermeister Otto Neuhoff und Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Bonn Rhein-Sieg Euskirchen, unterzeichneten zum Auftakt des Rhein-Kaufhauses einen Letter of Intent über die weitere Zusammenarbeit. Foto: © Thomas Scheben

Mit dem Rhein-Kaufhaus erhält nicht nur die Stadt Bad Honnef, sondern die gesamte Region eine Plattform mit einem attraktiven, digitalen Vertriebskanal vom Geschäft bis zur Haustür, betont Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn Rhein-Sieg Euskirchen: „Die Digitalisierung ist ohne Frage eines der dringendsten Themen des Einzelhandels und für den Einzelhandelsverband schon seit geraumer Zeit das dominierende Thema. Eine hybride Aufstellung des stationären Einzelhandels, also die Verbindung zwischen stationären und online Geschäft ist unvermeidlich und für die Zukunft jedes Händlers und jeder Händlerin ein Muss. Hier setzt das Rhein-Kaufhaus an. Es ist nicht nur ein nützliches Tool für die Digitalisierung der Händlerschaft, sondern in gleicher Weise ein Startschuss für die Digitalisierung des gesamten Einzelhandels in der Region, Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen. Wir sind bereit, den Händlern und Händlerinnen beratend und stets mit viel Engagement zur Seite zu stehen.“
Die Potenziale und Chancen für die Händlerschaft der Region unterstreicht auch Till Bornstedt, Ansprechpartner für Handel in der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg: „Das Besondere ist die Skalierbarkeit des Rhein-Kaufhauses, das aus der Region für die Region kommt und somit von möglichst vielen Geschäften und einer großen Kundschaft genutzt werden könnte. Damit erhalten auch die Händlerinnen und Händler, in deren Kommune es bislang kein vergleichbares Portal gibt oder die bislang keine Erfahrungen im Onlinehandel gemacht haben, einen Zugang zu digitalen Vertriebskanälen. Gewerbesteuer und Gewinne verbleiben in der Region und Kundschaft und Händlerschaft können aufgrund der räumlichen Nähe auch persönlich interagieren. Man weiß, woher Waren kommen und kann das Geschäft auch besuchen gehen.“

Die räumliche Nähe, die Möglichkeit des persönlichen Kontakts zum Geschäft und zum Lieferpersonal sowie der Transport per Lastenrad sind Merkmale, die den besonderen Charme des Rhein-Kaufhauses ausmachen, erklärt Dr. Christoph Vornholt, Senior Scientist am Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund: „Die Frage der Logistik ist im Handel von entscheidender Bedeutung. Es gibt reine Logistiker, die Waren aus einem Zentrallager bis zur Haustür liefern. Und es gibt den stationären Einzelhandel. Das Rhein-Kaufhaus geht einen eigenen Weg mit einer Lieferung mit einem nachhaltigen Lastenrad und einem persönlichen Service eines vertrauten Fahrers aus dem stationären Einzelhandel bis an die Haustür.“

Elfi Thudt, Inhaberin eines Fachgeschäftes für maritime Feinkost in Bad Honnef — Foto © Thomas Scheben

Diese schnelle Lieferung aus dem Fachgeschäft direkt zur Kundschaft ist ein entscheidender Vorteil des Standorts Bad Honnef, sagt Elfi Thudt, Inhaberin eines Fachgeschäfts für maritime Feinkost in der Innenstadt: „Ab Tag Null meiner Geschäftseröffnung war es mein Wunsch, schnelle Lieferungen anbieten zu können. Für einen eigenen Lieferdienst ist mein Fachgeschäft zu klein und eine Lieferung per Taxi wäre sowohl bei Kosten als auch bei der Kühlkette kaum realisierbar gewesen. Für mein Geschäft sind das Kiezkaufhaus und das zukünftige Rhein-Kaufhaus genau das Richtige. Denn es bietet nicht nur die Logistik an, sondern ist auch unser digitales Schaufenster, das 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag einsehbar ist.“

Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite www.Rhein-Kaufhaus.de .

 

Quelle: Stadt Bad Honnef (th)

01.07.2022