Amnesty International : Fußball ja, Ausbeutung nein.

Bürgermeister Otto Neuhoff eröffnet mit Wilfried Schneider vom Amnesty International Fotoausstellung im Rathaus Foto:©Thomas Scheben

In den 1970er Jahren hatte Katar etwa 150.000 Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. Nach der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich GB 1971 stieg die Einwohnerzahl bis heute auf Rund 2,7 mio, wovon allerdings auch heute nur 300.000 Kataris sind, also 90% der Einwohner sind auf den Import von ausländischen Arbeitskräften zurückzuführen. Zunächst aus den arabischen Nachbarländern. Ab den 1990er Jahren bemühte sich Katar um Arbeitskräfte aus Südasien. Arbeitsagenturen vermitteln Jobs für hochverzinsliche Kredite Aus Indien, Nepal, Bangladesch oder Pakistan erhielten Millionen Arbeitsmigrantinnen und Migranten einen sog. „KOla“, „Paten“ (Bürgen), die deren Pässe einbehielten und somit die Ausreise bzw. die Bewegungsfreiheit generell einschränkt. So können die Arbeitskräfte die Arbeitsstelle nicht wechseln, werden daran gehindert, Arztbesuche oder Gerichtstermine wahrzunehmen. Am 20. März 2021 führte Katar auf internationalen Druck einen Mindestlohn von umgerechnet 230,00 pro Monat ein, aber auch der wird von den Arbeitgeberinnen und -gebern oder deren „Bürgen“ oft nur sehr zurückhaltend ausgezahlt, vielfach unter Abzug der Kreditzurückzahlung, oft zu spät oder gar nicht, so beispielsweise im Krankheitsfall… Zwar wurde das „Kafla-System“ 2015 per Gesetz offiziell abgeschafft, aber in der Praxis so gut wie nicht umgesetzt.
350.000 Arbeiterinnen und Arbeiter allein aus dem Nepal arbeiten in Katar, deren Familien auf Überweisungen in die Heimat angewiesen sind. Statistiken der katarischen Behörde zufolge, starben zwischen 2010 und 2019 mehr als 15.000 Personen nicht-katarischer Staatsangehörigkeit, deren Todesursachen nicht obduziert wurden.

Zur Ausstellung:
Der Fotograf Mohamed Badarne besuchte in den vergangenen 5 Jahren mehrmals Katar und Nepal, um sich mit Arbeiterinnen und Arbeitern und deren Familien zu treffen.

Am Montag, den 21. November 2022,  pünktlich zum Beginn der Fußball-WM in Katar,eröffnete Bürgermeister Otto Neuhoff unter dem Titel „The forgotten team“ eine Fotoausstellung im Foyer des Bad Honnefer Rathauses, die das Leben der Arbeitsmigrantinnen und Migranten, die den Grundstein für die FIFA Fußball WM in Katar gelegt haben, in den Mittelpunkt stellt.

So porträtierte er nicht nur die Situation in Katar, sondern auch die Angehörigen Verstorbener in deren Heimatland. Die von AMNESTY INTERNATIONAL zusammengestellte Ausstellung wird während der Fußball-WM bis zum 16. Dezember zu den offiziellen Öffnungszeiten des Rathauses Bad Honnef für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Der Eintritt ist frei.

Amnesty International fordert: Von der FIFA und dem Staat Katar Einen Entschädigungsfond in Höhe von mindestens € 440 mio bei mindestens 6 mrd US-Dollar Gewinn für die FIFA sicherlich kein großes Opfer…

Quelle Amnesty International – Gruppe 1138 Bad Honnef

21.11.2022