Abschied von Hartmut Nitsch — Trauer um eine außergewöhnliche Persönlichkeit

Nachruf auf Hartmut Nitsch - TV-Eiche -- Foto: TV-Eiche

Der TV Eiche Bad Honnef trauert um sein Ehrenmitglied Hartmut Nitsch. Der ehemalige zweite Vorsitzende des Vereins und Mitbegründer der Tennisabteilung starb nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren.

Als Gründungsmitglied der Tennisabteilung hat Hartmut Nitsch die Abteilung von 1981 bis 2001 geleitet. Seit 1996 war er zudem zweiter Vorsitzender des Gesamtvereins und wurde nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand im Jahr 2012 mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.

Hartmut Nitsch war ein Allrounder und überall dort zur Stelle, wo er gebraucht wurde. Auch seine handwerklichen Fähigkeiten brachte er stets zum Vorteil des Vereins ein. So war er Ende der siebziger/Anfang der achtziger Jahre mit einer außergewöhnlichen Eigenleistung maßgeblich am Bau des Tennisheims an der Rheinpromenade beteiligt, dem Ausbau des Dojo im Jahr 2007 oder dem Umbau des Kindergartens in den Jahren 2007 und 2008.

Der Kindergarten lag ihm im übrigen ganz besonders am Herzen. Viele Jahre lang schlüpfte er in der Adventszeit mit großer Leidenschaft in die Rolle des Nikolauses und sorgte für strahlende Kinderaugen.

Eigentlich wollte Nitsch im Jahr 2012 im Alter von 75 Jahren aufhören: „…nicht leichten Herzens, aber mit Zuversicht“. Der Verein sei gut aufgestellt und nun müssten Jüngere ans Ruder. Dann jedoch wurde in der Zwischenzeit das Gesundheits- und Fitness-Zentrum in der Hit-Etage als neue Abteilung geplant. In dieser Phase habe er nicht ausscheiden wollen und so begleitete er das Projekt noch bis zum Ende. Darüber hinaus initiierte er noch das Projekt Skateranlage oberhalb der Eiche-Tennisanlage, um sich dann mit 76 Jahren endlich in den wohlverdienten Ruhestand zu begeben. Hartmut Nitsch war eine herausragende Bad Honnefer Persönlichkeit und in vielfältiger Weise ehrenamtlich engagiert – nicht nur im TV Eiche, sondern auch weit darüber hinaus. So war er unter anderem Mitglied im Partnerschaftskomitee Bad Honnef-Ludvika und langjähriges Mitglied der SPD. Und so ist es wenig verwunderlich, dass sich viele Wegbegleiter innerhalb und außerhalb des Vereins sehr bewegt über seinen Tod zeigen.

„Wir haben Hartmut Nitsch viel zu verdanken. Sein Tod ist ein großer Verlust für den TV Eiche“, äußert die langjährige ehemalige Vorsitzende des Vereins, Marie-José Püllen.

Bruno Barbier, Vorstandsmitglied und Jugendwart erinnert sich gerne an die Zusammenarbeit mit Nitsch – unter anderem in dessen Funktion als Verantwortlicher für Jugend und Sport im Partnerschaftskomitee Bad Honnef-Ludvika. „20 Jahre lang haben wir einen Jugendaustausch organisiert. Zehn Mal waren Honnefer Jugendliche in Ludvika, zehn Mal waren die schwedischen Jugendlichen bei uns zu Gast. Das war großartig.“ Außerdem habe er die Budo-Abteilung maßgeblich beim Bau des Dojos, das in seiner Art in der Region einzigartig ist, unterstützt.

Andreas Jung, der derzeitige Leiter der Abteilung Tennis (ein Amt das Hartmut Nitsch selbst 20 Jahre lang innehatte) würdigt ihn mit folgenden Worten: „Hartmut war für uns ein verlässlicher Pfeiler, Ankerpunkt und auch ein visionärer Navigator. Er verband Bestehendes mit Neuem auf eine sehr ausgleichende Art. Es waren wunderbare Jahre mit ihm, für die ich mich auch persönlich sehr bedanke.“

Wally Feiden, die ihn während ihrer Amtszeit im Jahr 2005 mit der Dankmedaille der Bürgermeisterin der Stadt Bad Honnef auszeichnete, beschreibt ihn als „kompetent, verlässlich und von großer Empathie für alle Menschen, die ihm begegneten oder für die er tätig war.“

Als Gesprächspartner und Ratgeber hat er starken Eindruck hinterlassen, weil er über einen großen Erfahrungsschatz und Wissen verfügte. Zugleich ist er jedem Gegenüber immer mit ausgesprochener Herzlichkeit begegnet. Dabei hat er immer wenig Aufhebens um sich selbst gemacht.

Hartmut Nitsch hat sein vielfältiges ehrenamtliches und politisches Engagement als Ausdruck seiner gesellschaftlichen Verantwortung verstanden. So lautete sein Wahlspruch: „Ich frage nicht, was kann die Gesellschaft für mich tun, sondern was kann ich für die Gesellschaft tun.“

Persönlichkeiten wie Hartmut Nitsch sind selten geworden. Umso mehr werden wir ihn vermissen. Der TV Eiche wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren und spricht den Angehörigen sein tiefes Mitempfinden aus, insbesondere seiner Ehefrau Jutta, die ihn in seinem Tun stets unterstützt hat und die selbst viele Jahre lang Kassenwartin der Tennisabteilung war.

 

Quelle : TV-Eiche  Bad Honnef – Melanie Eimermacher

15.12.2022