„Gemeinsam statt einsam“ informiert sich im Landtag und stellt eigene Arbeit vor


Es ist kaum vorstellbar, dass sich 15% der Deutschen einsam fühlen und die Einsamkeit vor allem auch junge Menschen betrifft. Corona hat viel Einsamkeit ausgelöst, hat aber vor allem auch Problembewusstsein für eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung geschaffen, nicht zuletzt bei der Politik. So wird nicht nur auf Bundesebene an einer Strategie gegen Einsamkeit gearbeitet, sondern auch in NRW. Dort hatte sich der Landtag schon in der letzten Legislaturperiode sehr umfassend mit der Thematik auseinandergesetzt.
Der Antrag der Regierungsfraktionen CDU und Bündnis 90/ Die Grünen ‚Einsamkeit bekämpfen – Ehrenamt stärken‘, vom April diesen Jahres war für die Bad Honnefer Initiative ‚gemeinsam statt einsam‘ Anlass, das Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Jonathan Grunwald und der Landesregierung zu suchen. Die Initiative war vertreten durch Jessika Voß, Fachdienst Soziales und Asyl und Susanne Langguth, Seniorenvertretung; Helga Ebel-Gerlach, Gesundes Bad Honnef e.V. und Laura Solzbacher, Bündnis für Familie mussten ganz kurzfristig absagen.
Interessant aus Honnefer Sicht ist, dass die NRW-Politik in diesem Bereich sehr stark auf das Ehrenamt setzt, das künftig konkret zB durch Schulungsmaßnahmen, Vernetzungen mit gleichgerichteten Initiativen und Herausstellen von Best-Practice-Beispielen unterstützt werden soll. Nicht nur, dass ‚gemeinsam statt einsam‘ selbst ganz wesentlich von Ehrenamtlern getragen wird, vielmehr passt dieser Ansatz sehr gut zum wachsenden Engagement der Stadt Bad Honnef im Bereich Ehrenamt.
Für die künftige Einsamkeitsstrategie in NRW, ist die Enttabuisierung des Themas, das schambehaftet ist, ein vorrangiges Ziel. Nur wenn es gelingt, in der Gesellschaft offen über das Thema zu sprechen, können Maßnahmen gegen die Einsamkeit entwickelt werden und greifen. Das ist auch die Einschätzung von ‚gemeinsam statt einsam‘.
Wenn es zutrifft, was eine aktuelle Studie herausgefunden hat, dass ein Zusammenhang zwischen jugendlicher Einsamkeit und autoritären Einstellungen besteht, dann ist es umso wichtiger, dass NRW sich dem Thema Einsamkeit bei Jugendlichen in besonderer Weise widmen will.

(ls)

21.06.2023