Öl Unfall mit Updates — Größere Mengen Öl im Kanalnetz: schnelle Reaktion und gute Zusammenarbeit aller Beteiligten haben die Kläranlage geschützt


Das Abwasserwerk der Stadt Bad Honnef ist am Mittwochabend (10.4.24) durch die Feuerwehr und durch ein ansässiges Unternehmen darüber informiert worden, dass auf einem Unternehmensgelände an der Lohfelder Straße eine größere Menge an Öl ausgetreten sei. Ein Eintritt des Öls ins städtische Kanalnetz konnte zum Zeitpunkt der Mitteilung an das Abwasserwerk nicht ausgeschlossen werden.
Unmittelbar nach dieser Mitteilung hat das Abwasserwerk die für diesen Fall vorgehaltenen Notfallpläne aktiviert und die regelmäßigen Kontrollen des ankommenden Abwassers intensiviert. Dabei wurde eine Verunreinigung des Abwassers durch größere Mengen Öl ermittelt.
Wie in einem derartigen Fall vorgesehen, wurde der Zulauf zur Kläranlage sofort geschlossen, um eine nachhaltige Beeinträchtigung insbesondere der biologischen Reinigungsstufe der Kläranlage abzuwenden. Stand 11.4.24- 11:00 Uhr ist die sogenannte Biologie durch die schnelle Aktivierung der Notfallpläne unbeschadet geblieben. Hierzu steht das Abwasserwerk auch mit den zuständigen Behörden des Rhein-Sieg-Kreises und der Bezirksregierung Köln im Austausch. Eine Gefahr für die Bevölkerung durch das Öl in der Kanalisation besteht derzeit nicht. Anders als bei einer Ölspur im Stadtgebiet, bei der Öl an Straßenrändern auch im Erdreich versickern kann, handelt es sich bei dem Kanalnetz um ein geschlossenes, abgedichtetes System.
Derzeit wird das ankommende Abwasser vor der Kläranlage im städtischen Kanalnetz angestaut. Das auf der Abwasseroberfläche aufschwimmende Öl bzw. Öl-Wasser-Gemisch wird von speziellen Entsorgungsunternehmen abgesaugt und fachgerecht entsorgt.
Unklar ist aktuell, ob eventuell Teile der Kanalisation aufgrund des eingetreten Öls nachhaltig verunreinigt wurden und dadurch aufwendigere Maßnahmen zur Reinigung notwendig würden. Dies wird die weitere Untersuchung nach Absaugung des aufschwimmenden Öls ergeben.
Auch hierzu steht das Abwasserwerk in ständigem Austausch mit den zuständigen Behörden. Darüber hinaus ist das im Normalbetrieb in weiten Teilen automatisierte Abwasserwerk heute und auch in der kommenden Nacht dauerhaft personell besetzt, um auf eventuelle Veränderungen der Lage unverzüglich reagieren zu können.

Update 1:    12.4.2024

Nachtrag zum Öl im Kanalnetz: Öl-Absaugung wird fortgesetzt und Zulauf der Kläranlage wird schrittweise geöffnet

Nach der Freisetzung von Öl auf einem Unternehmensgelände an der Lohfelder Straße waren am Mittwochabend größere Mengen Öl ins städtische Kanalnetz gelangt. Durch die schnelle Reaktion aller Beteiligter und die aktivierten Notfallpläne im Abwasserwerk konnten die Kläranlage geschützt, der Zulauf der Kläranlage gestoppt und das ankommende Öl im städtischen Kanalnetz zurückgehalten werden.

Stand (Freitag, 12.04.2024 um 15 Uhr) ist die Lage stabil. Die Absaugung des Öl-Wasser-Gemischs im Zulauf der Kläranlage wird fortgesetzt. Es ist weiterhin Öl auf der Oberfläche des Abwassers sichtbar, jedoch nicht mehr in den Mengen, die am Mittwochabend und im Verlauf des Donnerstags gemessen wurden. Das Abwasserwerk hat den Zulauf ein stückweit geöffnet, um allmählich mit der Klärung des im Kanalnetz angestauten Abwassers beginnen zu können. Zum Schutz der biologischen Reinigungsstufe, in der lebende Organismen das Abwasser klären, wird derzeit nur eines der beiden biologischen Klärbecken genutzt. Das in Nutzung befindliche Klärbecken wird zum Schutz der biologischen Reinigungsstufe weiterhin engmaschig und rund um die Uhr überwacht.

Weiterhin unklar ist, ob und wie umfangreich nach Absaugung des Öls aus dem Kanalnetz eine Reinigung der Kanalisation von Ölrückständen notwendig ist.


Update 2:   17.4.2024

Nach Öl-Eintritt in die Kanalisation: Drosselung der Kläranlage ist aufgehoben, keine nennenswerten Beeinträchtigungen mehr feststellbar

Eine Woche nachdem am Mittwoch, den 10. April größere Mengen Öl von einem Unternehmensgelände in das städtische Kanalnetz und zur Kläranlage im Tal gelangt war, sind keine nennenswerten Beeinträchtigungen im Betrieb der Kläranlage mehr feststellbar.

Seit dem Ereignis sind rund 200 Kubikmeter Öl-Wasser-Gemisch aus dem Zulauf der Kläranlage abgesaugt und fachgerecht entsorgt worden.

Derzeit wird untersucht, ob Spuren des Öls auch im Klärschlamm der Kläranlage nachweisbar sind. Mit einem Ergebnis ist in rund vier bis sechs Wochen zu rechnen. Das Ergebnis wird über die Art der Klärschlammentsorgung und die damit verbundenen Entsorgungskosten entscheiden.

Unklar ist weiterhin, ob eine Reinigung der Kanalisation zwischen dem Eintrittsort des Öls und der Kläranlage notwendig ist. Martin Leischner, stellvertretender Leiter des Abwasserwerks, erklärt dazu: „Wir sind zu diesen und anderen Themen weiter im engen Kontakt mit den Überwachungsbehörden, führend an der Kläranlage engmaschige Kontrollen durch und prüfen, ob und wieviel Öl nach dem nun einsetzenden Regenwetter und den sich füllenden Kanälen bei uns ankommt.“ Die Drosselung des Zulaufs zur Kläranlage ist zwischenzeitlich wieder geöffnet worden. Über verfahrenstechnische Anpassungen wird in den nächsten Tagen sichergestellt, dass unerwartet ankommende Ölmengen schnell erkannt und entsorgt werden können.

Die Kosten für die Entsorgung des Öls aus dem Kanalnetz stehen noch nicht fest und sind auch von der Prüfung des Klärschlamms in den kommenden vier bis sechs Wochen abhängig. Nach Feststellung der Kosten werden diese dem Verursacher in Rechnung gestellt. Eine Mehrbelastung für Zahler der Abwassergebühren findet nicht statt.

 

 

Quelle: Stadt Bad Honnef  -Thomas Heinemann

21-4-2024