Das DRK Siebengebirge lud zu Gesprächen rund um den Bevölkerungsschutz ein

Politik und Blaulicht im Gespräch über den Bevölkerungsschutz -- Foto: Thomas Scheben

Das DRK im Rhein Sieg Kreis mit seinen 15 Standorten ist ein wichtiger Baustein des Bevölkerungsschutzes in Rhein-Sieg-Kreises. Rund um den Weltrotkreuz Tag am 08. Mai präsentieren sich die Standorte und weisen so auf die wichtigen Themen des Bevölkerungsschutzes hin. Ein Baustein der Hilfe bei Katastrophen und Unglücken ist die Hilfe zur Selbsthilfe der Bevölkerung, welche am heutigen Tag im Mittelpunkt der Präsentation in Bad Honnef steht. Die Fachkräfte des Bevölkerungsschutzes sind vorbereitet. Jedoch kann und muss jeder persönlich einen Beitrag dazu beitragen, das dieses System sich in den ersten Stunden auf die Notfälle konzentrieren kann.

Sei es bei Starkregen, einem langanhaltend Stromausfall oder Hochwasser, jeder Haushalt kann zum Erfolg beitragen. Wie das möglich ist, erklärten die Honnefer DRK Helfer der Bevölkerung am Dienstag (30.4.24) vor dem Hit Markt in Bad Honnef. Zeitgleich präsentierten die Helferinnen und Helfer, einen Teil des Fuhrparks der Honnefer Katastrophenschützer und nutzen die Gelegenheit um Werbung für die örtliche Rot Kreuz Arbeit und eine aktive Mitgliedschaft im DRK Siebengebirge zu betreiben.

Freuen konnten sich die ehrenamtlichen DRK Helferinnen und Helfer über den Besuch der Honnefer Lokalpolitik sowie über die Fachgespräche mit der Bundestagsabgeordneten Nicole Westig und dem Landtagsabgeordneten Jonathan Grundwald. In diesen Gesprächen konnten Sie noch einmal die Sorgen rund um den Bevölkerungsschutz in Deutschland näher bringen. In den Gesprächen ging es vordringlich um die wichtigen Themen wie Gleichstellung des Ehrenamtes, Ausbildung und Finanzierung der ehrenamtlichen Helfer, Finanzierung der örtlichen Bevölkerungsschutzeinheiten sowie um die Vernetzung von lokalen und überregionalen Konzepten im Katastrophenschutz.

Das DRK Siebengebirge ist seit über 125 Jahren im Bevölkerungsschutz hier in der Region verankert. Die Führungskräfte des Ortsvereins werden regelmäßig zur Fachberatungen rund um den Bevölkerungsschutz in Arbeitskreise und Sitzung der Politik, der Verwaltungen sowie des DRK auf Kreis- und Landesebene eingeladen. An den beiden Standorten in Bad Honnef und Königswinter können die Einsatzkräfte u.a. auf zwei Mannschaftstransportwagen, zwei Krankentransportwagen, ein Einsatzleitwagen, diverse Spezialfahrzeuge sowie mehreren Anhängern im Einsatzfall zurückgreifen. Erst vor zwei Jahren wurde der Fuhrpark um den Fachdienst Siebengebirge mit einem geländefähigen Polaris Ranger sowie mehreren E-Bikes erweitert. Derzeit stehen rund 100 aktive Helferinnen und Helfer in der Blutspende, dem Jugendrotkreuz, der Ehrenabteilung sowie im Bevölkerungsschutz mit seinen verschiedenen Fachdiensten zu Verfügung. Der Ortsverein ist jederzeit in der Lage rund 250 Personen autark mit Verpflegung, Getränken und betreuungsdienstlich über mehrere Stunden zu versorgen. Hierzu werden allein rund 1.000 Portionen Warmverpflegung im DRK Zentrum vorgehalten.

 

Quelle: DRK Siebengebirge (jk)

30.04.2024


Stärkung und Gleichstellung des Ehrenamtes im Bevölkerungsschutz
Ohne ehrenamtliches Engagement vor allem in den vielen lokalen Bevölkerungsstützpunkten wie dem DRK Siebengebirge, ist eine Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung durch die Behörden nicht zu stemmen. Hier muss jedoch zeitnah eine deutliche Wertschätzung vor allem der medizinischen und betreuungsdienstlichen Helfer zu den Kräften der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes erfolgen. Die Freistellungen und Lohnfortzahlungen müssen im Bevölkerungsschutz einheitlich sein.
Ausbildung und Finanzierung der ehrenamtlichen Helfer des Katastrophenschutzes
Das Finanzierungsmodell für die Ausbildung der ehrenamtlichen Helfer muss schnellstmöglich überarbeitet werden. Die örtlichen Gliederungen können kaum noch die Ausstattung und Ausbildung der Mitglieder finanzielle realisieren. Teilweise müssen Helfer abgewiesen werden, da schlicht weg die Finanzierung des ehrenamtlichen Helfers nicht gesichert ist. Zeitgleich muss das DRK lernen Ausbildungen welche vergleichbar bzw. teilweise deutlich fundierter sind, anzuerkennen und nicht auf eigene Lehrgangsformen zu bestehen.
Finanzierung der örtlichen Bevölkerungsschutzeinheiten
Das DRK Siebengebirge ist seit Jahrzehnten ein verlässiger Partner im Bevölkerungsschutz des Rhein-Sieg-Kreis und vor Ort im Siebengebirge. Wichtig solche Partner sind, haben im letzten Jahren vor allem die Einsatzfähigkeit bei Naturkatastrophen gezeigt. Die örtlichen Gliederung finanzieren durch Spenden- und Fördergelder die Vorhaltung von Dingen des täglichen Lebens wie Verpflegung oder Hygieneartikel. Allein die Bereitschaft Siebengebirge hält für rund 500 Personen Getränke und Lebensmittel vor. Für rund 100 Personen werden Feldbetten und Hygieneartikel vorgehalten. In den letzten 5 Jahren investierte der Ortsverein Siebengebirge ohne kommunale oder behördliche Unterstützung rund 350.000 Euro in Fahrzeuge und Material. Die Spendenbereitschaft wird in den nächsten Jahren sich weiter reduzieren, dass die Kommunen und Katastrophenschutz den örtlichen Katastrophenschutz stärken müssen. Wichtig ist jedoch hierbei, dass wir lokal umsetzbare Konzepte verfolgen. Es müssen für viele Bereiche Konzepte her und nicht das ein Konzept als Musterlösung, was vor Ort nicht umgesetzt werden kann. Eine Großstadt ist anders zu Versorgung als Kleinstädte oder Kreise mit viel ländlicher Struktur.
Stärkungen des örtlichen Bevölkerungsschutzes – Vernetzung von lokalen und überregionalen Konzepten
Die örtlichen Katastrophenschutzeinheiten wie das DRK Siebengebirge sind eine zentrale Stütze des Bevölkerungsschutzes. Vor allem die Flutereignisse im letzten Jahr haben gezeigt, wie wichtig die lokalen Einheiten des Bevölkerungsschutzes sind. Speziell die lokalen Einheiten müssen mehr Unterstützung durch Kommunen und Katastrophenschutzbehörden erhalten. Das Kirchturm denken muss endlich aufhören und vor allem alle Partner des Bevölkerungsschutzes als Partner angesehen werden und gemeinsam Konzepte zu erarbeiten und auch umsetzen. Vor allem die Verwaltungen müssen lernen, gemeinschaftlich mit allen Partner zusammenzuarbeiten und nicht einzelne Puzzleteile des Bevölkerungsschutzes zu stärken. Nur gemeinsam kann ein Bevölkerungsschutz in Deutschland funktionierten.