Dummer Vandalismus auf dem Himmerich – neue Bänke umgestürzt und beschädigt

Vandalismus auf dem Himmerrich --Die schweren Bänke wurden aus der verankerung gerissen und umgeworfen - Foto© Thomas Scheben

Im November des vergangenen Jahres wurden auf dem Himmerich-Plateau im südlichen Siebengebirge 2 neue Großbänke in Zusammenarbeit des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft und der Bürgerstiftung Bad Honnef aufgestellt. Die Bürgerstiftung war damals anlässlich ihres Jubiläumsjahres 20 Jahre Bürgerstiftung an den ehemaligen Forstamtsleiter Stephan Schütte herangetreten mit dem Angebot, etwas Gutes für die Bad Honnefer Bürger im Wald zu tun. So wurde die Idee gebohren, auf dem Himmerich 2 neue Großbänke zu bauen.  Die Bänke wurden von den Auszubildenden der Forstbetriebswerkstatt Siebengebirge aus einem mächtigen Douglasienstamm hergestellt. Die Material- und Transportkosten wurden von der Bürgerstiftung übernommen.

AusBad Honnef.de berichtete :  Zwei Naturerlebnisbänke auf dem Himmerich

Jetzt wurden diese Bänke von Unbekannte mit massiver Gewalt aus der Verankerung gerissen und beschädigt. „Ich bin entsetzt über diesen dummen und blinden Vandalismus an Einrichtungen, die dem Wohl der Allgemeinheit dienen und ehrenamtlich errichtet wurden“, so Stephan Schütte. Es wird Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das Forstamt bitte um sachdienliche Hinweise, falls jemand zur Aufklärung mit beitragen kann.

Die Bänke werden in den nächsten Tagen vom Ausbildungsteam der Försterei Siebengebirge wieder aufgestellt und repariert, damit diese wieder wie gewohnt von den Wanderern beim Blick vom Himmerich über das Rheintal in das Drachenfelser Ländchen und die Eifel genossen werden können.

 

 

Hier noch ein paar Fakten zum „Himmerich“und den Naturerlebnissbänken

  • Himmerich ist nach der Löwenburg der 2. Honnefer Hausberg mit einer Höhe von 366 m
  • Die Familie Moderson (Eigentümer der Villa Moderson in der Luisenstr.; heute Rheinklinik) kaufte 1910 den Steinbruch Himmerich und  legte diesen still, um den Berg Himmerich zu erhalten. Der Blick auf kahle Berghänge mit Steinbrüchen störte die Herrschaften.
  • Die im Steinbruch vorhandene Bergarbeiterhütte wurde in eine Jagdhütte umgebaut.
  • 1920 verpachtete Moderson die Jagdhütte an die  Kölner Ortsgruppe Naturfreunde als Übernachtungsmöglichkeit. Etwas später wurde eine weiteres Übernachtungshaus von den Naturfreunden gebaut. 1927 über 6600 Übernachtungsgäste.
  • Zerstörung der beiden Häuser im März 1933 durch SA-Truppen, weil Aufenthaltsort „flüchtiger Kommunisten“.
  • Okt. 1933 Grundsteinlegung für das geplante große „Separatistenabwehrdenkmal“ durch Reichspropagandaminister Joseph Goebbels – die Veranstaltung ging ziemlich schief (wenig Gäste), verkorkste Feier; das Denkmal wurde nie gebaut
  • Ab 1945 Klage auf Entschädigung der Naturfreunde und Genehmigung zum Wiederaufbau der Häuser; Ablehnung aus Gründen des Naturschutzes; 1965 Beendigung der Rechtsstreitigkeiten, Zahlung einer Entschädigung, Bereitstellung eines Grundstücks im Waldgebiet Hardt bei Bergisch-Gladbach
  • 2016 Einweihung der Gedenktafel an die Naturfreunde, die heute zwischen den Bänken steht
  • Oktober 2024 Bau der neuen Bänke
  • 2 Bänke aus Douglasienholz, einem Baum aus dem Siebengebirge; Länge der Bänke jeweils 6,50 m.
  • Hergestellt von der Ausbildungswerkstatt des Forstrevieres Siebengebirge (3 Auszubildende + Meister Berufsausbildung Forstwirt); Ankauf des Materials und Transportkosten durch Bürgerstiftung

 

 

(eb) (stsch) Fotos: Thomas Scheben

 

10.05.2025