
Der Bürger- und Ortsverein Rhöndorf spricht sich entschieden gegen die Errichtung einer lichtsignalgesteuerten Kreuzung im Rahmen der geplanten Erschließung des ehemaligen Penaten-Geländes an die Rhöndorfer Straße (L193) aus.
Stattdessen befürworten wir – mit Nachdruck und auf Grundlage verkehrstechnischer, sicherheitsrelevanter und städtebaulicher Erwägungen – die Umsetzung eines Kreisverkehrs.
Begründung:
1. Kreisverkehr verkehrstechnisch eindeutig überlegen
Die verkehrstechnische Bewertung (IGEPA, 07.03.2024) zeigt klar:
• Der Minikreisverkehr erzielt in allen untersuchten Szenarien – auch bei Verkehrsprognosen bis 2030 – die Qualitätsstufe A, was bedeutet: kürzeste Wartezeiten, keine Rückstaus, reibungsloser Verkehrsfluss (auch für die Feuerwehr und den Rettungsdienst).
• Die Lichtsignalanlage hingegen erreicht lediglich Qualitätsstufe C, was bereits bei moderater Belastung zu spürbaren Wartezeiten und Verkehrsverzögerungen führt. (1)
Diese Daten machen deutlich: Der Kreisverkehr ist für den betroffenen Knotenpunkt funktional die effizientere Lösung – und das dauerhaft.
2. Kreisverkehr erhöht die Verkehrssicherheit deutlich
In einer umfassenden Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) wurde ein Vorher- Nachher-Vergleich an 130 zu Kreisverkehren umgestalteten Knotenpunkten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen:
• Rückgang der Unfälle mit Personenschaden um 40%
• Reduktion schwerer Unfälle um 50% (2)
Ursache hierfür sind die reduzierten Konfliktpunkte sowie die niedrigeren Fahrgeschwindigkeiten, die in einem Kreisverkehr zwangsläufig eingehalten werden.
In einem Umfeld wie Rhöndorf – mit vielen Radfahrenden, Fußgängerinnen und Fußgängern und älteren Menschen – ist das ein entscheidender Vorteil.
Auch die „Empfehlungen für die Anlage von Kreisverkehren“ der Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (FGSV) bestätigen:
„Kreisverkehre bieten bei vergleichbarem Verkehrsaufkommen erhebliche Vorteile hinsichtlich der Verkehrssicherheit.“ (3)
3. Städtebauliche Einbindung: Der Kreisverkehr passt zum Ort
Die Rhöndorfer Straße ist geprägt von Wohnhäusern, kleinteiliger Bebauung und historischer Substanz. Eine Lichtsignalanlage mit Masten, Signalköpfen und Steuertechnik ist nicht nur visuell störend, sondern auch raumprägend unangemessen.
Ein Kreisverkehr:
• fügt sich dezent in das Ortsbild ein,
• bietet sichere Querungsmöglichkeiten für Fußgänger.
Aus unserer Sicht stellt ein Kreisverkehr somit die einzige für Rhöndorf ortsverträgliche Lösung dar.
Fazit
Ein Kreisverkehr ist in jeder Hinsicht – technisch, aus Sicherheitsaspekten und städtebaulich – die angemessene Lösung für die Erschließung des Penaten-Geländes. Er ist funktional überlegen, nachhaltig und unterstützt ein positives, sicheres Wohnumfeld.
Der Bürger- und Ortsverein Rhöndorf fordert daher:
• Den vollständigen Verzicht auf die Errichtung einer Lichtsignalanlage
• Die umgehende Planung und Realisierung eines Minikreisverkehrs
• Die aktive Sicherung der dafür notwendigen Grundstücke
Wir bitten Politik und Verwaltung eindringlich, die verkehrlich und bürgerschaftlich tragfähige Lösung umzusetzen – zum Wohle Rhöndorfs und seiner zukünftigen Entwicklung.
Patrick Pieper – 1. Vorsitzender — Thomas Heyer – 2. Vorsitzender — Bürger- und Ortsvereins Rhöndorf e.V.
04.06.2025
Quellen
1. IGEPA Verkehrstechnik GmbH (2024): Leistungstechnische Bewertung – Anbindung Penaten-Gelände, Anlage der Offenlage des „Bebauungsplan Nr. 27, 3. Änderung und Ergänzung „Auf Penaten – Mühlenweg““
2. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V | Unfallforschung der Versicherer (UDV) (2012):
Forschungsbericht VI 05 – Verkehrssicherheit innerörtlicher Kreisverkehre
(https://www.udv.de/resource/blob/79712/5df1ae6ec093c99b3cefe818daa703de/18-verkehrssicherheit-inneroertlicherkreisverkehre-data.pdf)
3. Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. (FGSV) (2006): Empfehlungen für die Anlage von Kreisverkehren (EAK)
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