Transatlantisches Familientreffen: Die Großfamilie Neuhoff vereint Deutschland und die USA

Neuhoff Familientreffen im Rathaus - Foto© Thomas Scheben (3)

Ein ganz besonderes Ereignis brachte Mitte Juni über 100 Mitglieder der Familie Neuhoff aus den USA nach Deutschland. Vom 19. bis 22. Juni versammelten sie sich in Bad Honnef, um mit dem deutschen Zweig der Familie zusammenzukommen und den Ursprungsort ihrer Vorfahren, das bergische Oberasbach, zu besuchen.

Am 20. Juni fand aus diesem Anlass ein feierlicher Empfang im Ratssaal der Stadt Bad Honnef statt. Bürgermeister Otto Neuhoff begrüßte als ein Programmpunkt die rund 160 Mitglieder der Familie – etwa 110 aus den USA und rund 50 aus Deutschland – und hieß sie in der Stadt herzlich willkommen. Unter den Gästen waren auch die ältesten noch lebenden Familienmitglieder: Ingrid Neuhoff (90), die Mutter von Bürgermeister Neuhoff, sowie Helga Neuhoff (ebenfalls 90). Der jüngste Teilnehmer des Treffens war der sechs Monate alte Jack Neuhoff – ein Symbol für den Fortbestand der Familiengeschichte.

Vier Tage dauerte das Treffen, das sich rund um Bad Honnef drehte, den Gästen das schöne Rheinland und das Siebengebirge näherbrachte und sie unter anderem auch zum Geburtsort der Familie nach Oberasbach im Bergischen führte.

Die bewegende Familiengeschichte reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück. Zwischen 1878 und 1902 wanderten die vier Brüder Wilhelm, Heinrich, Lorenz und Johann Neuhoff aus Oberasbach in die Vereinigten Staaten aus, angetrieben von Hoffnung, Mut und dem Streben nach einem besseren Leben. Während sie in Amerika neue Wurzeln schlugen, blieben ein weiterer Bruder und drei Schwestern in Deutschland und begründeten dort den heimischen Familienzweig.

Im Laufe der Jahrzehnte wuchsen beide Seiten der Familie stark an. Trotz der geographischen Trennung riss der Kontakt nie vollständig ab – insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich die familiäre Solidarität in Form von Hilfspaketen aus den USA. Die Verbindung über den Atlantik blieb ein lebendiges Zeugnis der gemeinsamen Herkunft.

Das letzte Familientreffen dieser Art fand 1978 statt – umso bedeutsamer war die Wiederbegegnung nach so langer Zeit. Das Familientreffen 2025 in Bad Honnef und Oberasbach wurde zu einem emotionalen Höhepunkt. Die Nachfahrinnen und Nachfahren ehrten die Entschlossenheit ihrer Vorfahren und stärkten zugleich ihre Verbundenheit über Länder- und Generationsgrenzen hinweg. In feierlichen Worten wurde der Mut der Auswanderer gewürdigt – und die Kraft der Erinnerung gefeiert.

„Unsere Vorfahren sind mit Mut und Entschlossenheit aufgebrochen – und wir tragen ihre Geschichte weiter“, sagte eine der Organisatorinnen. „Dieses Treffen war eine Hommage an ihren Pioniergeist – und ein Geschenk für unsere Gegenwart.“

(eb)

23.6.2025