Was gewinnen auf den letzten Drücker angeht, hat Rhöndorf in der vergangenen Saison ja eine gewisse Routine entwickelt. Trotzdem ist der 78:75-Auftaktsieg (47:45) gegen Fellbach an verganenen Samstag (28.09.2024) schon etwas Besonderes. Die Dragons mussten praktisch die gesamte Spielzeit auf ihren Lenker und Denker Kelvin Omojola verzichten. So betrachtet darf man mit Fug und Recht von einem Achtungserfolg sprechen.
Ganze 120 Sekunden stand Klevin Omojola auf dem Spielfeld, als er Stephan Dohrn signalisierte, dass es keinen Sinn macht weiterzuspielen. So musste Marko Rosic früher übernehmen als geplant und er machte seine Sache sehr ordentlich. Es entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein absolut ausgeglichener Schlagabtausch. Zumindest was das Ergebnis angeht. Rhöndorf beherrschte den Rebound (21/10) klar und scorte aus dem Zweierbereich etwas besser, Fellbach erlaubte sich im Gegenzug nur zwei Ballverluste und traf jeden zweiten Dreierversuch. Ärgerlich aus Flashers Sicht war eindeutig die schwache Freiwurfquote von 35 Prozent. Dank eines Dreiers von Fellbachs Zaire Thompson, kurz vor der Pausensirene, gingen die Dragons nur mit einer knappen Zwei-Punkte-Führung (45:47) in die Kabine.
Ins dritte Viertel starteten beide Teams zunächst verhalten. Die Gastgeber fanden dann ihren Rhythmus und starteten einen 9:0-Lauf zum 61:51 (29“). Es war an beiden Enden des Spielfeldes eine schwache Spielphase der Dragons. Die Flashers waren zu Beginn des finalen Viertels gefühlt schon auf der Siegerstraße. Doch die Dragons haben in der Meistersaison besondere Comeback-Qualitäten entwickelt. Und so läutete Tim Smith knapp sieben Minuten vor Schluss mit einem unwiderstehlichen Korbleger plus Bonuswurf die Aufholjagd ein. Der US-Amerikaner ließ noch sechs Punkte folgen und verkürzte für Rhöndorf auf 71:67 (34“). Nach einem erfolgreichen Dreier von Alexander Lagermann und einem Layer von Danas Kazakevicius waren die Dragons plötzlich wieder auf einem Punkt dran (73:72/36“). Am Ende war es wieder Smith, der ebenso sicher wie Alexander Lagermann seine Freiwürfe einnetzte, einen Korblegerversuch von David Grubic ans Brett nagelte und per Jumper den knappen Endstand von 78:75 sicherte.
Mit 27 Punkten sicherte sich Tim Smith souverän die Topscorer-Krone. Nicht minder eindrucksvoll die Leistung von Marco Rahn, der ein bärenstarkes Double-Double (18 Punkte/11 Rebounds) auflegte. Achtungszeichen setzten auch Danas Kazakevicius (11 Rebounds) sowie Aleaxander Lagerman (14 Punkte). Die vielleicht wertvollste Erkenntnis des Nachmittags war jedoch, dass man den Ausfall von Kelvin Omojola kompensieren kann. Auch wenn noch nicht alles Gold war, was glänzte.
Stephan Dohrn: „Wir haben heute Glück gehabt, das Spiel zu gewinnen, obwohl wir nicht unsere beste Leistung gezeigt haben. Vor allem defensiv haben wir den Fokus vermissen lassen und insgesamt hatten heute zu viele Spieler mit sich selbst zu kämpfen. Sehr gut war jedoch das Comeback im letzten Viertel, was von einer sehr guten Mentalität zeugt. Kelvin Omojola musste das Spielfeld mit einer Wadenverletzung bereits frühzeitig verlassen. Die exakte Diagnose steht noch aus.“
Dragons Rhöndorf: Omojola, Smith (27 Pkt./1-3er), Rosic (4/6 Ass.), Pilipovic (3/1/6 Reb.), Reinhart, Lagerman (14/2), Kazakevicius (7/11 Reb.), Diallo, Rahn (18/3/11 Reb.), Janeck, Müller (5/1), Beherendt
Fellbach Flashers: Grubic (9 Pkt.), Ulevicius (4/1-3er), Schneider, Berger (6), Schlipf (13/3), Butler (13/7 Reb.), Jekov (7), DeSousa (1/9 Reb.), Thompson (22/2), Schuster, Kolev
Dragons Rhöndorf / Fellbach Flashers: 2er 18/31 (61%) / 23/46 (50%), 3er 8/28 (28%) / 6/20 (30%), FG 27/60 (45%) / 28/66 (44%), FT 16/19 (84%) / 11/28 (39%), REB 41 / 23, ST 4 / 14, TO 10 / 11, BS 4 / 1, PF 22 / 20
Quelle: Dragons Rhöndorf (kb)
29.09.2024