Das Netzwerk „Arbeitskreis Demenz Bad Honnef/Königswinter“ unter der Leitung von Christiane Hülder und der Seniorenbeauftragten der Stadt Bad Honnef, Iris Schwarz, hatte anlässlich des Welt-Alzheimertages in den Kursaal Bad Honnef eingeladen, um pflegenden Angehörigen, Betroffenen oder Menschen, die vorsorgen und sich informieren wollten, Auskunft und Einblicke zu geben. Die Veranstaltung wurde musikalisch mit Gesang, Piano und Tischharfe begleitet von Musikgeragogin Svenja Benzel, der es mit ihrer musikalischen und therapeutischen Tätigkeit gelingt, demente Menschen anzusprechen und eine mildernde und heilende Wirkung zu erzielen.
Zu Beginn hatten die Gäste Gelegenheit, auf einem „Markt der Möglichkeiten“ an den Ausstellungsständen erste Informationen zu erhalten und mit den Ausstellenden direkt in Kontakt zu treten. Dabei waren die LVR-Klinik und das Universitätsklinikum Bonn, die AWO Wohnberatung für den Rhein-Sieg-Kreis, die Ökumenische Hospizbewegung Bad Honnef e.V., das Sozialpsychiatrische Zentrum Eitorf/Siebengebirge (SPZ), die Seniorenvertretung der Stadt Bad Honnef sowie Seniorenbetreuungsdienste. Die Stadtbücherei Bad Honnef präsentierte fachbezogene Medien.
Bürgermeister Otto Neuhoff begrüßte und sagte: „Diese Veranstaltung zeigt, wie vielfältig das Engagement für Demente ist. Das Thema ist dabei sehr komplex. Für einen demenzkranken Menschen ist vor allem die Gemeinschaft wichtig. Wer ein gutes Umfeld hat, gute Beziehungen kommt besser zurecht. Und auch nur in der Gemeinschaft, wenn Angehörige, Expertinnen und Experten sowie die Menschen aus den Pflegeberufen zusammenstehen, gelingt es, die Probleme, die die Krankheit mit sich bringt, für die Demenzkranken besser zu bewältigen. Ich danke für den Einsatz und die Hilfe der Vereine und Institutionen in unserer Stadt und der Region.“
Einführende Worten sprachen die Veranstalterinnen vom Arbeitskreis Demenz Christiane Hülder vom Sozialpsychiatrischen Zentrum Eitorf/Siebengebirge und Seniorenbeauftragte Iris Schwarz. Maria Theresa Schmitz vermittelte in ihrem Vortrag der Zuhörerschaft an Hand von Beispielen, warum demenzkranke Menschen den Sinn der an sie gerichteten Worte nicht mehr verstehen. Danach zeigte sie Wege auf, wie man dem auch in schwierigen Situationen begegnen kann. Wichtig ist: Den einen richtigen Weg kann es nicht geben. Was bei einer Person gut funktioniert, kann bei einer anderen keinen Erfolg haben. Hier sind Einfühlungsvermögen und oft auch Ursachenforschung, um beispielsweise Schmerzen oder Seheinschränkungen auszuschließen, nötig.
„Humor trotz(t) Demenz – wie das Leben so spielt“ war der Titel des Improvisationstheaterstücks von Theater- und Tanzpädagogin Monika Thöne. Dabei spielte sie wechselnd die Rolle als Tochter und die der allein lebenden Mutter. In dem Rollenspiel kam vieles zur Sprache: Zunächst die Vorwürfe der Tochter über das unangemessene Aussehen der Mutter und Dinge, die ihr von der Nachbarschaft berichtet worden waren. Auch die Sorge, ob die Mutter besser in einer Betreuungseinrichtung aufgehoben wäre, kam zur Sprache. Die Mutter tauchte in ihre Erinnerungen an ihre Mädchenzeit ab. Als ein traumatisches Erlebnis aus der Kriegszeit hervorbrach, kamen sich Mutter und Tochter emotional wieder nahe.
Zum Ende der Veranstaltung wies die Seniorenbeauftragte darauf hin, dass im Beratungszentrum der Frühen Hilfen im Kurhaus nach der Corona bedingten Zwangspause jetzt wieder die gerontopsychiatrische Beratung stattfinden wird. Menschen mit Demenzerkrankung und deren Angehörige können dort Hilfe und Information über weitergehende Unterstützungsmöglichkeiten erhalten, um ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die Beratung wird durchgeführt vom Sozialpsychiatrischen Zentrum des AWO Kreisverbands Bonn/Rhein-Sieg e.V. Ziel ist die Aufklärung über psychiatrische Alterserkrankungen und die Entlastung für Betroffene und Angehörige durch fundierte Beratung.
Die Sprechstunden im Kurhaus (Eingang Weyermannallee) finden generell am letzten Mittwoch eines Monats in der Zeit von 14:00 bis 17:00 Uhr statt. Vorherige Terminvereinbarung unter Telefon 02243/8475820 oder per Mail unter geronto-spz@awo-bnsu.de ist erforderlich.
Die Seniorenbeauftragte der Stadt Bad Honnef Iris Schwarz ist zu erreichen im Rathaus der Stadt Bad Honnef, Telefon 02224/184-140, E-Mail iris.schwarz@bad-honnef.de
Quelle: Christe Pfalz – Stadt Bad Honnef
28.09.2021 – 241