Hornissen: Friedliche Kraftpakete für ein ausgeglichenes Ökosystem

Hornisse - © Rhein-Sieg-Kreis 2022

Hornissen werden mit bis zu 3,5 cm Länge beeindruckend groß, brummen respekteinflößend und sind dennoch absolut friedfertige Tiere. Eine Hornisse aus der Nähe zu beobachten, ist ein rarer Moment.  Verwechslungsgefahr mit anderen heimischen Wespen besteht kaum, da alleine die Größe und die rotbraun gefärbten Abschnitte an Kopf, Brust und einem Teil des Hinterleibs charakteristisch für diese Art sind.

Die scheuen Tiere meiden den Kontakt zum Menschen. Deshalb ist die Angst vor einem Hornissenstich eher unbegründet. Ammenmärchen über die fatale Wirksamkeit des Giftes der größten Heimischen Faltenwespen kursieren allerdings leider heute immer noch völlig zu unrecht. So ist beispielsweise den wenigsten bekannt, dass das Gift der Honigbiene weitaus stärker als das der Hornissen ist.

Vielmehr nehmen Hornissen einen sehr wichtigen Platz im Ökosystem ein, da sie zur Aufzucht ihrer Brut tierische Kost in Form von Insekten benötigen. Hierzu zählen unter anderem auch etliche sogenannte „Schädlinge“, von denen ein intaktes Hornissenvolk im Hochsommer bis zu 500 g täglich verspeist. Auf dem Speiseplan der fleißigen Jäger stehen beispielsweise Fliegen, Raupen jeglicher Art bis hin sogar zu Wespen. Der Pflaumenkuchen oder das Grillsteak werden dagegen – anders als von Wespen gewohnt – nicht angeflogen.

In unserer Region scheinen die Bestände der Hornisse noch weitestgehend stabil zu sein. Deutschlandweit zählen Hornissen allerdings nach wie vor aufgrund ihrer akuten Bestandsgefährdung zu den besonders geschützten Arten. Daher ist es auch verboten die Tiere mutwillig zu beunruhigen, zu töten oder ihre Nester zu entfernen. Lediglich in Ausnahmefällen erteilt die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Sieg-Kreises eine Genehmigung zur Umsiedlung eines Nestes. Hierfür muss der Standort des Nestes allerdings besonders kritisch sein.

Was kann man tun, um den Brummern einen artgerechten Unterschlupf im heimischen Garten zu bieten? Am liebsten legen Hornissen von Natur aus ihre Brutstätten in Baumhöhlen an. Wenn sie diese in aufgeräumten Gärten und Obstwiesen jedoch nicht finden, weichen die Tiere auch in Hausfassaden, auf Dachböden oder sogar in Rollladenkästen aus. Um dies zu verhindern und den Hornissen generell bei der Wohnungssuche unter die Flügel zu greifen, kann man ihnen spezielle Nistkästen anbieten. Diese werden gerne angenommen.

Nähere Auskünfte rund um das Thema Hornissen erteilen gerne die Fachleute am Naturschutztelefon des Rhein-Sieg-Kreises unter der Rufnummer 02241/13-3900.

 

Quelle: Rhein-Sieg-Kreis (hei)

25.08.2022 – 402