Die diesjährige Jahresreise des Partnerschaftskomitees Bad Honnef / Wittichenau unter Leitung von Peter Endler und Dr. Iva Banska hatte Südböhmen in Tschechien zum Ziel.
Zwischenziele auf dem Hinweg waren im Bäderdreieck das böhmische Rothenburg Loket/Elbogen. Loket, der Ort, in dem Goethe seinen 74. Geburtstag feierte und nach Ablehnung seines Heiratsantrages an ein 54 Jahre jüngeres Mädchen das lyrische Denkmal der Marienbader Elegie verfasste. Ein Muss war der Besuch von Karlsbad mit seiner Gründerzeitarchitektur, ein heute wieder viel besuchter Kurort.
Budweis mit seiner schönen Altstadt, vor allem durch seine Brauerei bekannt, wurde Ausgangspunkt der Ausflüge zu den Weltkulturerbe-Städten in seiner Umgebung. Die inzwischen staatlichen Schlösser der Fürsten von Schwarzenberg in Frauenberg, einem malerischen Schloss im Tudorgotikstil begeisterte die Mitreisenden. Ein perfektes Beispiel für italienische Renaissancekunst nördlich der Alpen gab es in der mährischen Stadt Telsch zu bewundern. Der Besuch des mit EU-Mitteln geförderten Museums zur Geschichte des Goldenen Steigs von Passau nach Prag in Prachatitz zeigte die enge Verbindung zwischen Böhmen, Bayern und Österreich.
Ein gutes Beispiel für die Erneuerung des klösterlichen Lebens nach der Wende war im Zisterzienserkloster Hohenfurth mit seiner prachtvollen Bibliothek zu erleben, in dem vor der Wende noch Grenzschutztruppen untergebracht waren. Abschluss der Reise bildete der Besuch von Böhmisch Krumau, der UNESCO-Welterbe-Stadt mit Burg und Schloss.
Die Reise wurde bereichert durch die fundierten Vorträge der Reiseleiterin Dr. Iva Banska zum politischen und gesellschaftlichen Leben Tschechiens. Die engen nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Tschechien und Deutschland sind von vielen Begegnungen in Gesprächsforen und der bilateralen Zusammenarbeit in den Euroregionen beeinflusst. Überraschend für viele Mitreisende waren die guten Deutschkenntnisse vieler Bürger in den besuchten Städten. Aber auch die Europa-Skepsis mancher Tschechen, die nicht zuletzt innenpolitische Gründe hat, wurde auf der Reise thematisiert.
Die Jahresreise bestätigte den Ansatz des Partnerschaftskomitees, sich durch Besuche in unsere östlichen EU-Nachbarländer ein eigenes Bild von der Entwicklung zu machen. „Wir haben auf der Reise erlebt, welch große Fortschritte im Hinblick auf die Infrastruktur und die Präsentation der besuchten Städte es gibt, dass sich die Lebensbedingungen in Europa langsam angleichen und welch wichtigen Beitrag die Europäische Union dazu leistet“, so Peter Endler. Ihm und seiner Frau Christel galt ein herzlicher Dank der Mitreisenden und des Partnerschaftskomitees Bad Honnef / Wittichenau für die wie immer kompetente und sehr persönliche Reiseleitung.