„Zwischen Glanz und Gloria“ mit dem Kirchenchor St. Johann Baptist unterwegs

Es ist schon fast eine Tradition, dass sich der Kirchenchor an St. Johann Baptist alle zwei Jahre, meist am ersten Oktoberwochenende zusammen mit seinem „Fan-Club“ (sprich: den Angehörigen) auf Reisen begibt.

Als Ziel hatten wir uns in diesem Jahr die Domstadt Regensburg ausgesucht, Heimat der weltberühmten Domspatzen, denen wir dort zu begegnen hofften. Mehr davon später!

Mit dem Reisebus ging es Donnerstag früh los. Unsere zentral gelegenen, sehr komfortablen Hotels am Rande der Regensburger Partymeile (sehr zur Freude der jüngeren und jung gebliebenen Chormitglieder) waren der beste Ausgangspunkt für kurze oder längere Exkursionen in die gut erhaltene historische Altstadt.
Nach einem ersten Erkunden der gemütlichen Gassen zwischen Dom und Donau traf man sich zum Sektempfang im Hotel und bedankte sich dafür mit einigen mehrstimmigen Chorstücken. Zum gemeinsamen Abendessen ging es danach zum Wirtshaus im alten Augustiner Kloster.
Am Freitag traf man sich nach einem reichhaltigen Frühstück zur Stadtbesichtigung. Sehr informativ und unterhaltsam wurden wir von Herrn Hölzl durch die Jahrhunderte Regensburger Stadtgeschichte geführt. Und wie das bei Kirchenchor-Sänger(inne)n halt so ist: kaum betritt man eine Kirche, juckt es einen in der Kehle und man muss einfach den Klang des Kirchenraumes erkunden. So stimmten wir dann ein erstes Mal „Oh Maria, sei gegrüßt“ von Max Reger an, welches trotz der frühen Stunde zur allgemeinen Zufriedenheit gelang.
Im Dom mussten wir dann die angesagten 13 Sekunden Nachhall überprüfen. Die Besucher haben sich gefreut, die Reiseführer schauten etwas grimmig, weil wir ihren engen Zeitplan durcheinandergebracht hatten. Dank eines Touristen ist unser Flashmob auf der neuen Facebook-Seite „Kirchenmusik in St. Johann Baptist Bad Honnef“ zu sehen und zu hören!
Die Führung endete im Stammhaus der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Rupertia (CV), in die Papst emeritus Benedikt XVI. noch als Prof. Joseph Kardinal Ratzinger 1978 als Ehrenmitglied aufgenommen wurde, bei einem gut gekühlten Gerstengetränk.
Am Nachmittag ließen wir uns dann von einem launigen Geschichtsstudenten durch die prunkvollen Räume sowie den Kreuzgang und die Gruftkapelle von Schloss St. Emmeram deren von Thurn und Taxis führen. Manch hitzige Diskussion entspann sich im Anschluss daran über das Leben und Treiben der fürstlichen Familie.
Diesmal trafen wir uns zum Abendessen in der zur Gasthofbrauerei umgebauten ehemaligen Remise des Schlosses. Über die weitere Programmfolge „schweigt des Sängers Höflichkeit“!
Der Samstagvormittag stand ganz im Zeichen der Probenarbeit. Immerhin galt es, am Sonntag in einem ungewohnten Raum ‚a capella‘ zu singen, und das auch noch am frühen Morgen!
Die ausgiebige Mittagspause nutzte so mancher zum Verzehr eines oder mehrerer „Wurstkuchl“ (ein Brötchen mit zwei hausgemachten Würstl, Sauerkraut und dem bekannten Wurstkuchl-Senf nach dem historischen Rezept) in der ältesten Bratwurstgrillerei der Welt direkt am Donauufer.
Am Nachmittag traf man sich wieder am Dom zu einer ganz speziellen, spannenden Führung mit dem Dombaumeister H. Stuhlfelder über das Dach, die Türme und den Umgang des Domes. Zum Schluss gab uns der Dombaumeister noch einige Einblicke in sein Können als Steinmetz sowie in die unterschiedlichen Tätigkeiten der Dombauhütte.
Der letzte Abend im Regensburger Weißbräuhaus endete für alle recht früh, da wir ja für den kommenden Tag fit sein wollten!
Am frühen Sonntagmorgen trafen wir dann endlich einen (ehemaligen) Domspatz!!! Von Marcus Weigl, Leiter Kommunikation, Marketing und Chormanagement wurden wir herzlich empfangen und in den Proberaum der Domspatzen geführt, wo wir uns einsingen konnten. Und dann endlich war der große Moment gekommen: dort, wo sonst die Domspatzen stehen nahmen wir Aufstellung um das sonntägliche Hochamt musikalisch mitzugestalten. Wie würde unser Gesang in dieser so ungewohnten Umgebung klingen?
Die größte Schwalbennestorgel der Welt brauste zum Einzug durch den Raum und zum Kyrie waren wir dann endlich an der Reihe. Konzentriert und stimmlich präsent sang unser Chor zur Ehre Gottes und zur Freude der Kirchenbesucher, die dies durch lang anhaltenden Beifall am Ende des Gottesdienstes gekräftigten. Ganz spontan durften einige männliche Chormitglieder Herrn Weigl noch beim Credo als Choralschola begleiten.

Es war ein wunderbares, unbeschreibliches Erlebnis!!!

 

Glücklich und zufrieden traten wir mittags die Heimreise an, nicht ohne im Bus das ein oder andere Gesangsstück anzustimmen.

Dank der hervorragenden Organisation durch Stephan Bücker und Petra Schlüter verbrachten wir bei schönem Wetter vier ereignisreiche Tage in der Domstadt.
Den beiden o.g. und unserem Chorleiter Norbert Precker ein herzliches „Vergelt‘s Gott“ für all ihre Mühe und ihr Engagement!!!

 

(RS)