Ausstellung eindrucksvoller Porträts der Foto-AG der Schule St. Josef im Bad Honnefer Rathaus

Porträt-Fotos in Schwarz-Weiß sind eindrucksvoll, wenn die fotografierten Menschen gekonnt in Szene gesetzt sind. Das ist den Schülerinnen und Schüler der Erzbischöflichen Gesamtschule St. Josef unter Leitung ihres Kunstlehrers Stefan Christ gelungen. Eine Auswahl der im vergangenen Schuljahr entstanden Fotografien der Foto-Arbeitsgemeinschaft wird im Foyer des Bad Honnefer Rathauses gezeigt. Das Besondere ist, dass sowohl Porträts von Schülerinnen und Schüler als auch Porträts der älteren Generation zu sehen sind. Auf den Fotografien sind zusätzlich kurze und treffende Bildunterschriften gedruckt: Die jüngeren Menschen haben ihre Zukunftswünsche aufgeschrieben und die älteren Menschen teilen ihre Lebenserfahrung. Der Titel der Ausstellung „Lebensträume-Lebensspuren“ ist treffend gewählt.

„Ich werde Tänzerin“ steht auf dem Foto von Johanna, die, als die Aufnahme gemacht wurde, 11 Jahre alt war. Unter dem Portrait von Henrike, 13 Jahre, steht: „Ich möchte Schauspielerin an einer Berliner Bühne werden.“ Frieden, Gesundheit, einen gesellschaftlich relevanten Beruf und eine glückliche Familie wünschen sich die Schülerinnen und Schüler.

Demgegenüber gibt es die Fotos der älteren Generation. Seniorinnen und Senioren aus zwei Seniorenheimen, die sich aufgrund eines Aufrufs melden konnten, hatten sich mit den Schülerinnen und Schülern der Foto-AG getroffen. Die Schülerinnen und Schüler führten Interviews mit den Seniorinnen und Senioren, die aus ihrem Leben erzählten. Die Kernaussagen wurden aufgeschrieben.

Die Foto-AG gibt es seit zweieinhalb Jahren, erzählte Lehrer Stefan Christ. Um die 15 Jugendliche aus verschiedenen Jahrgängen hatten teilgenommen. Der Kurs gehört zum Pflichtunterricht, wobei unter verschiedenen Unterrichtsfächern ausgewählt werden kann. Erstaunlich gute und aussagekräftige Portraits sind entstanden.

Bei der Ausstellungseröffnung erklärte Schulleiter Stefan Rost, dass das Wichtigste die Begegnung von Alt und Jung gewesen sei. Er sagte zur Intention: „Ältere Menschen haben viel Lebenserfahrung, von ihnen kann man eine Menge lernen. Lebensspuren wurden gesammelt. Die Begegnungen verliefen durchweg positiv.“ Er dankte den Seniorinnen und Senioren, die so bereitwillig mitgemacht hatten. Erster Beigeordneter der Stadt Bad Honnef Holger Heuser, der die Eröffnung begleitete, lobte das tolle Engagement der Gesamtschule St. Josef: „Die Fotos, die während der generationsübergreifendenden Begegnung entstanden sind, und ihre Aussagen sind beeindruckend.“

Christian Kieß war einer der Senioren, der mitgemacht hatte. Er sagte: „Das Gespräch mit der anderen Generation ist extrem wichtig.“ Marie Faßbinder ist ebenfalls abgebildet und unter ihrem Porträt steht: „Auch, wenn inzwischen alles im Übermaß vorhanden ist, wünsche ich mir mehr Achtung vor den Dingen!“ Mündlich fügte sie hinzu: „Es hat Spaß gemacht, weil man ins Gespräch mit Jugendlichen kam, die mit Leib und Seele dabei waren.“

 

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten im Foyer des Rathauses, Rathausplatz 1, bis zum 24.01.2020 zu sehen.

(CP)