Geschichtsweg Bad Honnef macht Eindruck

Foto: Vor dem Brunnen auf dem Rhöndorfer Ziepches Platz traf sich eine Besuchergruppe aus Erftstadt-Niederberg mit Bürgermeister Otto Neuhoff (rechts), Dr. Hans Peter Mensing und Dorit Schlüter, um mehr über den Bad Honnefer Geschichtsweg zu erfahren.

Alle Passantinnen und Passanten, ob sie nun schon lange in Bad Honnef wohnen oder gerade mal auf ihrer Rheinreise hier vorbeischauen, bleiben stehen und studieren, was da geschrieben steht. Die Tafeln des Geschichtsweges enthalten Wissenswertes aus der jüngeren und älteren Geschichte Bad Honnefs über Gebäude, Straßen und Plätze und sind im ganzen Stadtgebiet aufgestellt.

Eine Gruppe Besucherinnen und Besuchern aus Niederberg, mit 560 Bürgerinnen und Bürgern zweitkleinster Stadtteil von Erftstadt in Nordrhein-Westfalen, bekundete ein besonderes Interesse am Geschichtsweg. Sie wollen in ihrem Ort, dessen Geschichte von der frühen Steinzeit über die Römerzeit bis heute reicht, dem Beispiel Bad Honnefs folgen und für Touristen und Einheimische einen Geschichtsweg einrichten.

Dr. Hans Peter Mensing, der sich von Beginn an um den Bad Honnefer Geschichtsweg gekümmert und verdient gemacht hat, erläuterte die wichtigsten Schritte, die nötig sind. Dorit Schlüter von der Bürgerstiftung Bad Honnef sprach über die Finanzierungsmöglichkeiten. Bürgermeister Otto Neuhoff begrüßte die Delegation aus Niederberg und bestätigte: „Die Tafeln des Geschichtsweges werden genutzt, sie finden Interesse.“

Der Aktionskreis Kommunikation, Integration und Angebote aus Niederberg besteht aus zwölf ehrenamtlich Tätigen, die sich in einer von der Stadt initiierten Dorfwerkstatt kennengelernt hatten. Sie stehen noch ganz am Anfang mit ihren Planungen zum eigenen Geschichtsweg und dementsprechend hatten sie viele, vor allem praktische Fragen zu stellen.

Dr. Hans Peter Mensing hatte sich zur anschaulichen Demonstration den Rhöndorfer Geschichtsweg ausgesucht. Bevor es zu Fuß an den Stelen vorbei durch Rhöndorf ging, gab Dr. Hans Peter Mensing anhand eines Films den Überblick über alle fünf Bad Honnefer Geschichtswege in Rhöndorf, Rommersdorf-Bondorf, Selhof, Stadtmitte und Aegidienberg. Die Rundwege, die an den Tafeln vorbeiführen, können einzeln oder im Zusammenhang begangen werden. Zu jedem der Wege gibt es einen Flyer, auf dem die Beschreibungen noch einmal nachgelesen werden können. Die Flyer gibt es beispielsweise in der Stadtinfo im Bad Honnefer Rathaus.

In Bad Honnef war die Idee um 2009 entstanden. Die Bürgerstiftung hatte die Grundidee begleitet, erklärte Dorit Schlüter. Es habe verschiedene Finanzierungswege gegeben. Dr. Hans Peter Mensing erinnerte daran, dass sich Bürgerinnen und Bürger auch privat beteiligt hatten und lobte die beispielhafte Spende des Ehepaars Endler, die sich das Ehepaar anlässlich ihrer Goldhochzeitsfeier statt der Geschenke von ihren Gästen erbeten hatte.

Dr. Mensing erklärte auch, dass das Projekt nie abgeschlossen sein kann, denn die Funktion oder Besitzverhältnisse der Gebäude verändern sich. Auch musste die Konstruktion der Stelen noch einmal überarbeitet werden, um Vandalismus vorzubeugen. Dorit Schlüter ergänzte, dass derzeit die Homepage mit Geoinformationen ergänzt wird. Sie wünscht sich, dass die Texte, die über den QR-Code abgerufen werden können, mehrsprachig werden. Diese Arbeit liegt noch vor dem Team.

Ohne Mitstreitende gehe es nicht, so Dr. Mensing. Er lobte die praktische Mitarbeit des Bau- und Betriebshofes der Stadt Bad Honnef, als es um das Aufstellen und Befestigen der Stelen mit den Tafeln ging. Um die Texte für die Tafeln zu schreiben, mussten Zeitzeuginnen und -zeugen befragt werden. Literatur musste gesichtet werden. Teamwork war wichtig. Der Heimat- und Geschichtsverein Herrschaft Löwenburg war die Drehscheibe, um das Puzzle zusammenzusetzen. Nicht zu vergessen sei der Grafiker, der die Tafeln gestaltet hatte.

Dorit Schröter sprach noch eine Zutat an, die unbedingt nötig ist: „Es braucht eine gute Seele, die vom Start weg alles zusammenhält. In Bad Honnef war das Dr. Mensing. In ihrem Ort brauchen sie auch jemanden, der den Hut aufhat und sich mit Herzblut kümmert.“

Die Delegation aus Erftstadt-Niederberg fand es wunderbar in Rhöndorf, wo Station im Café Profittlich, Weingut Broel und Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus gemacht wurde. Einheimische verlieren ab und zu den Blick für die Besonderheiten ihrer Heimatstadt, von denen die Besucherinnen und Besucher begeistert sind. Jedenfalls konnten viele der Fragen der Delegation, deren Mitglieder fest entschlossen sind ebenfalls einen Geschichtsweg aufzubauen, beantwortet werden. Der Geschichtsweg Bad Honnef macht Furore.

 

Quelle: Christine Pfalz — Stadt Bad Honnef