Kinderschutz verbürgt – die Notinseln in Bad Honnef

„Wo wir sind, da bist Du sicher“. Der Notinsel-Aufkleber mit diesem Versprechen hängt in Bad Honnef an den Schaufenstern oder Türen von über 70 Geschäften und Unternehmen. Laura Solzbacher, Vorsitzende des Bündnisses, erklärt: „Der Aufkleber signalisiert Kindern, dass sie an diesem Ort Rat und Hilfe bekommen, wenn sie alleine unterwegs sind und sie ein Problem haben: Schlüssel verloren, Knie aufgeschlagen oder ein Gefühl von Unsicherheit oder Bedrohung.“

Die Stiftung „Hänsel und Gretel“ hat die Notinsel-Aktion 2002 gestartet, um Kindern im öffentlichen Raum mehr Sicherheit zu vermitteln. Inzwischen gibt es in Deutschland über 400 Notinselstandorte. Alle Partner verpflichten sich, die von der Stiftung vorgegebenen Standards des Hilfeplans einzuhalten: Zuhören, Beruhigen, nicht Einmischen und nur Hilfe anbieten, die mit dem Kind abgesprochen ist.
In Bad Honnef ist der Förderverein „Hauptsache Familie – Bündnis für Bad Honnef e.V.“ seit 2010 Standortpartner der Notinselaktion. In den vergangenen Monaten waren alle teilnehmenden Geschäfte und Unternehmen, deren Mailadressen vorlagen, im Rahmen einer Online-Befragung eingeladen, an einer Evaluation ihrer Erfahrungen mit der Aktion in Bad Honnef teilzunehmen. Unternehmen, die noch nicht Partner sind, können natürlich auch teilnehmen, Kosten entstehen dadurch nicht. Der Vorstand des Bündnisses wird im Laufe der kommenden Monate versuchen weiter Projektpartner zu gewinnen. Gerne können sich Interessierte jederzeit melden.
Damit alle Schulkinder und deren Eltern über die Aktion informiert werden, verteilt das Bündnis jedes Jahr zum Schuljahresbeginn „Startersets“ für alle Erstklässler*innen. Dieses Jahr an insgesamt 230 Kinder an den vier Grundschulen in Berg und Tal. Katja Kramer-Dissmann vom Bündnis für Familie erklärt: „In den liebevoll verpackten Tüten befinden sich Kleinigkeiten wie ein Bleistift, ein Radiergummi, Gummibärchen mit dem Logo des mit Projekts, damit die Kinder die Möglichkeit haben es sich einzuprägen und es wiederzuerkennen.“ Auch ein Flyer zur Elterninformation befindet sich in dem Paket. Die „Startersets“ werden zum Schulbeginn über die Grundschulen verteilt und die Lehrer*innen besprechen die Notinsel-Aktion mit allen Kindern. Wenn es passt, gehen sie auch mit den Klassen den Schulweg ab und halten Ausschau nach den Stickern. Seit Beginn der Aktion haben über 3.000 Schüler*innen in Bad Honnef dieses Set im Ranzen nach Hause getragen.


Eltern und Kinder haben zudem online die Möglichkeit, über einen „Schulwegplaner“ ihren eigenen sicheren Schulweg oder auch Wege in der Freizeit zu planen. Über diese Funktion kann in mehreren Zoom-Stufen eine Karte mit allen Notinseln erstellt werden, die z.B. entlang des persönlichen Schulweges liegen. Die Karte kann in den unterschiedlichen Zoom-Stufen auch ausgedruckt werden. Mit einem Farbstift können Eltern mit ihren Kindern oder Lehrer*innen mit ihren Klassen die wichtigen Routen der Kinder entlang der Notinseln planen und festlegen. (http://www.notinsel.de/schulwegplaner/300)
Wer neuer Notinsel-Partner werden will, kann unter info@familie-bad-honnef.de Kontakt zum Bündnis für Familie aufnehmen.

(ls)

13.08.2020