Am Samstag ist Tag der Ersten Hilfe: Ersthelfer-Engpass durch Corona?

Foto: Eine Erste Hilfe-Ausbilderin der Malteser demonstriert die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Aus hygienischen Gründen trägt sie eine Mund-Nasen-Bedeckung. (Foto: Malteser/Georg Seeger)

Wochenlang verharrte Deutschland im Corona-Lockdown. Der Stillstand lähmte auch die Erste Hilfe Ausbildung. Erst seit der Lockerung können die Malteser wieder vorsichtig ausbilden, aber immer noch zu wenig neue Lebensretter. Zum Tag der Ersten Hilfe am Samstag, dem 12. September 2020, warnen die Bad Honnefer Malteser vor einem coronabedingten Ersthelfer-Engpass.

„Im Notfall ist schnelle Hilfe oft lebenswichtig. Ersthelfer erkennen Notfallsituationen und überbrücken durch Sofortmaßnahmen die Zeit, bis der Rettungsdienst eintrifft“, sagt Dr. Andreas Archut, Stadtbeauftragter der Malteser in Bad Honnef und selbst Erste-Hilfe-Ausbilder. Seit Mai finden auch bei den Honnefer Maltesern wieder Erste-Hilfe-Kurse statt, allerdings aufgrund der Corona-Schutzbedingungen in eingeschränktem Maße. Dr. Archut sagt: „Nach den aktuellen Hygienevorgaben können wir in unserem Ausbildungsraum derzeit nur ein Drittel der normalen Kursteilnehmer pro Kurs ausbilden. Damit fehlen natürlich auch Ersthelfer auf den Straßen.“

Erste-Hilfe-Ausbilder gesucht

Mehr Kurse zu halten, wäre eine Lösung, für die es aber zusätzlicher Ausbilder bedürfte. Die Malteser suchen daher Menschen, die sich als Erste-Hilfe-Ausbilder engagieren möchten. Interessenten sollten Freude daran haben, sich regelmäßig fortzubilden und sich in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten für andere einzusetzen. Im Gegenzug bieten die Malteser eine fundierte medizinische und pädagogische Zusatzqualifikation und flexible Unterrichtszeiten nach den eigenen Wünschen und Möglichkeiten. Für diese wichtige ehrenamtliche Tätigkeit wird eine angemessene Aufwandsentschädigung gewährt. Interessierte können sich bei Malteser-Geschäftsführerin Katharina Beschoner. Tel. 02224/75906, melden.

Zu Kursen frühzeitig anmelden

Personen, die an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen möchten, sollten sich frühzeitig anmelden, um zeitnah einen Platz zu bekommen. Dank eines umfassenden Hygienekonzepts ist die Teilnahme an den Kursen dann in Hinblick auf die Infektionsgefahr sicher, betont Archut: „Die Malteser achten auf die Gesundheit und Sicherheit ihrer Gäste und Kunden. Wir setzen behördliche Vorgaben, die Hygienemaßnahmen der Berufsgenossenschaften und unsere eigenen Hygienemaßnahmen zu 100 Prozent um.“ Dazu gehört unter anderem, dass die Höchstteilnehmerzahl abgesenkt werden muss. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und angepasste Pausenzeiten sind Reaktionen auf die veränderte Lehrsituation. In den Räumlichkeiten wird darüber hinaus für ausreichend Belüftung gesorgt.

Die Lehrgangsinhalte sind unverändert. Die didaktische Umsetzung der praktischen Übungen bei Atemspende und Seitenlage wurde jedoch an die Infektionsschutzvorgaben angepasst. Natürlich werden ansteckungskritische Übungen nun vornehmlich an Übungspuppen durchgeführt und alle Kontaktbereiche und Übungsmaterialien werden umfassend desinfiziert.

 

Malteser Hilfsdienst e.V.
Dr. Andreas Archut, Stadtbeauftragter

10.09.2020