Open Air Advents-Konzerte von ´n Joy

© Thomas Scheben

Ein Advent ohne Weihnachtskonzert von `n Joy ist möglich, aber sinnlos – so mögen in Anlehnung an Loriot viele Bad Honnefer gedacht haben. Jeweils rund 300 Zuhörer machten sich jedenfalls am Samstag und Sonntag (27/28.11.2021) auf, um trotz Kälte dem Open-Air-Programm des Gospelchores der evangelischen Kirche in Bad Honnef zu folgen.

Und sie wurden belohnt: Im Innenraum zwischen Gemeindezentrum und Erlöserkirche herrschte eine wunderbare Atmosphäre – auch Dank der Lichterketten, der leuchtenden Weihnachtssterne und der Lichterstimmung, mit der Chormitglied Martin Kabath und seine Söhne Jannik und Linus Neuenkirchen die Kirche illuminierten. Die evangelische Jugend sorgte mit heißem Glühwein für innerliche Wärme.

Das Licht, das auf die Krippe fällt und von dort aus die Welt erleuchtet – das war auch ein zentrales Element des Musikprogramms, das Chorleiter Johannes Weiß für diese spontanen Open-Air-Konzerte ausgewählt hatte. `n Joy sang Weihnachtslieder ebenso wie typische Gospels, aber auch Klassiker aus Rock und Pop.

Hinter den Sängerinnen und Sängern liegt eine anstrengende Zeit: Monate lang keine Proben, dann Versuche, per Internet gemeinsam zu proben. Ein Auf und Ab: Noch bis vor wenigen Wochen plante der Chor mit drei Weihnachtskonzerten in der Erlöserkirche mit Band und viel Technik. Doch angesichts der steigenden Corona-Inzidenzwerte entschieden sich die 70 Sängerinnen und Sänger dann doch nach langen Debatten für Plan B – ein improvisiertes und abgespecktes Programm.

Schon klar, dass ein Konzert unter freiem Himmel und bei niedrigen Temperaturen einen ganz anderen Charakter hat als ein Programm in der festlich geschmückten Kirche. Doch dem Chor war wichtig, unter dem Motto „Mer stonn zesamme“ ein wenig Weihnachtsstimmung und Freude zu verbreiten.

Corona, Flutkatastrophe, die Situation in Afghanistan: In vielen der dargebotenen Songs ließen sich Bezüge zur aktuellen Situation finden. Wie zerbrechlich Glück und menschliches Leben sein können, wird etwa im Hit „Fragile“ (Zerbrechlich) des britischen Sängers Sting thematisiert.

Doch noch wichtiger ist den Mitgliedern des Gospelchores der Inhalt des letzten dargebotenen Stückes „Music was my first love“. Chorleiter Johannes Weiß  machte Mut:  Musik trägt auch durch harte Zeiten, betonte er und zitierte aus dem Song von John Miles: „In this world of trouble, my music pulls me through“ (In dieser Welt voller Probleme hält mich Musik über Wasser.)

Impressionen von Samstag

(ca)

Fotos: © Thomas Scheben

29.11.2021