Grundstücksmarktbericht 2022: Investitionsvolumen auf weiterem Höchststand – Steigende Preise auch auf dem Land

(c) Rhein-Sieg-Kreis

In 2021 sind im Rhein-Sieg-Kreis rund 6.600 Immobilien im Wert von insgesamt rd. 2,26 Milliarden Euro verkauft worden. Das Investitionsvolumen hat damit – nach 2019 und 2020 – einen weiteren Höchststand erreicht. Das geht aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Rhein-Sieg-Kreis und in der Stadt Troisdorf jetzt vorgelegt hat.

Orientierungshilfe für den Kauf von Wohneigentum

Der Bericht listet auf, auf welchem Niveau z.B. die Durchschnittspreise für Ein- und Zweifamilienhäuser oder Eigentumswohnungen – sortiert nach Baujahr und Wohnungsgröße – in den Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises liegen.

Der mittlere Kaufpreis für ein freistehendes Einfamilienwohnhaus beträgt z.B. rund 480.000 € mit einer mittleren Spanne von 220.000 € in den ländlichen und mit mehr als rund 600.000 € in den städtischen Bereichen. Eine Eigentumswohnung neueren Datums (Baujahr ab 2020) mit einer Größe von 71 bis 90 m² ist beispielsweise im Rhein-Sieg-Kreis durchschnittlich für rund 4.000 €/m² Wohnfläche zu haben, maximal werden in diesem Marktsegment bis zu 5.800 €/m² Wohnfläche gezahlt.

Der Grundstücksmarktbericht enthält auch die jährlich neu ermittelten Bodenrichtwertübersichten für alle 19 kreisangehörige Kommunen, diesmal zum Stichtag 1. Januar 2021. Das Fazit: Günstig kann man in Ruppichteroth und Windeck Eigentümerin oder Eigentümer von Grund und Boden werden, am tiefsten müssen Interessierte rechtsrheinisch in Bad Honnef, Siegburg, Sankt Augustin Niederkassel und Troisdorf „in die Tasche greifen“. Linksrheinisch werden in Alfter und Bornheim die höchsten Preise erzielt.

Auch im ländlichen Bereich wird’s teurer

Der Immobilienmarkt zeigt sich weiterhin unbeeindruckt von der Corona-Pandemie und der steigenden Inflation. Trotz der angespannten Lage konnten im vergangenen Jahr gegenüber den Vorjahren erneut deutliche Preissteigerungen festgestellt werden. Insbesondere die Bodenpreise für Bauland stiegen im Rhein-Sieg-Kreis deutlich an. Sowohl in einigen ländlichen als auch in den städtischen Bereichen waren es über 20 %.

„Das Angebot an Baulandflächen ist weiterhin knapp – insbesondere in den Städten des Rhein-Sieg-Kreises“, stellt Martin Kütt, Vorsitzender des Gutachterausschusses, fest. Und weiter: „Mittlerweile ist die rasante Preissteigerung am Grundstücks- und Immobilienmarkt nicht mehr nur auf stark nachgefragte Städte beschränkt.“

In den ländlichen Bereichen des Rhein-Sieg-Kreises ist der Anteil an verfügbaren Baugrundstücken zwar höher als in den Städten und auch das Wertniveau ist in den ländlichen Bereichen immer noch deutlich niedriger, aber die Nachfrage und der Preisanstieg schreitet ebenso rasant voran.

Transparenz seit drei Jahrzehnten

Seit über 30 Jahren sorgt der Grundstücksmarktbericht mit Informationen zum Preisniveau für Markttransparenz. Der Report liefert aber nicht nur die „absoluten“ Zahlen zum Immobilienmarkt, sondern ermittelt auch die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr.

Basis für die Auswertungen sind die Kaufverträge. Ob Übertragung von Grundeigentum, von Lasten und Rechten oder die Begründung von Erbbaurechten – das Baugesetzbuch regelt, dass Kaufverträge u.ä., aber auch Enteignungsbeschlüsse, in Abschrift an den Gutachterausschuss gehen. Die in den Verträgen enthaltenen Grundstückstransaktionen werden anonymisiert in einer Datenbank erfasst. Diese „Kaufpreissammlung“ bildet dann die Basis für die Auswertungen.

Der Grundstücksmarktbericht 2022 und die aktuellen Bodenrichtwerte können ab sofort unter boris.nrw.de kostenfrei eingesehen werden. Zum Vergleich stehen Grundstücksmarktberichte vergangener Jahre bereit. Fragen (auch zum Gutachterausschuss) beantwortet die Geschäftsstelle unter 02241 13-2794 oder gutachterausschuss@rhein-sieg-kreis.de. Weitere Informationen: gars.nrw/.

 

Quelle: Rhein-sieg-Kreis (ps)

 

08-04-2022