Es ist davon auszugehen, dass die Lese recht zügig verlaufen wird, weil die Zuckergehalte in den Beeren bei dem sonnigen Wetter schnell ansteigen und viele Sorten gleichzeitig die Lesereife erreichen werden. Den Abschluss der Traubenernte wird der Riesling markieren, der voraussichtlich Mitte September lesereif ist.
Trockenheit ist große Herausforderung
Die Trockenheit stellt die Winzerinnen und Winzer aber auch vor große Herausforderungen, denn der Zustand der Reben ist regional äußerst heterogen. Während sich ältere Weinberge aufgrund ihres tiefen Wurzelwerks noch recht vital präsentieren, leiden jüngere Reben vor allem auf leichten, wenig Wasser speichernden Böden deutlich unter dem Wassermangel. Bei ihnen verläuft die Traubenreife auch deutlich langsamer. Junge Anlagen werden – wo es möglich ist – bewässert und in sehr stark gestressten Weinbergen müssen sogar Trauben entfernt werden, um die Rebstöcke zu entlasten oder am Leben zu erhalten.
Ein weiterer Effekt der Trockenheit sind vergleichsweise klein gebliebene Beeren. Diese lassen trotz eines insgesamt guten Traubenbehangs an den Rebstöcken eher mäßige Erträge erwarten. Moderate Niederschläge in den nächsten Wochen könnten sich noch positiv auf die Erntemengen auswirken. Größere Regenmengen sind während der Lesezeit nicht mehr erwünscht.
Quelle: Deutsches Weininstitut (DWI)
25.08.2022