Klimawandel hinterlässt Spuren – Absterbende und Instabile Bäume entlang der A 3 im Siebengebirge müssen aus Sicherheitsgründen gefällt werden

Wald (Archiv) Foto: ©Thomas Scheben

Die Dürrejahre 2018 bis 2022 haben deutliche Spuren im Wald und an den Bäumen hinterlassen. So sind auch viele Bäume im unmittelbaren Umfeld der A3 zwischen dem Rastplatz Logebachtal und der Anschlussstelle Siebengebirge massiv durch Wassermangel und Pilzbefall geschädigt. Einzelne tote Bäume im weiteren Umfeld der Autobahn sind bereits umgestürzt, ohne bisher die Autobahn zu gefährden. Hier befürchtet das Regionalforstamt, welches das fortschreitende Absterben seit Monaten beobachtet, Gefährdungen durch Bäume, die unkontrolliert in Richtung Autobahn fallen können. Daher besteht dringender Handlungsbedarf, um die Sicherheit der A 3 zu gewährleisten.

Die Waldflächen an der Autobahn liegen im Naturschutzgebiet Siebengebirge. Bei einem gemeinsamen Ortstermin von der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Sieg-Kreises und dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft wurden zwei Bereiche begutachtet, in denen in einer Tiefe von ca. 25m der Waldrand zurückgesetzt werden muss. Für diese wurde gemeinsam eine Strategie abgestimmt, wie hier in Zukunft ein ökologisch hochwertiger Waldaußenrand entwickelt werden kann, der insbesondere licht- und wärmebedürftigen Arten langfristig einen Lebensraum bietet und gleichzeitig die Sicherheit auf der A 3 gewährleistet. Die Experten der Naturschutzbehörde sowie das Regionalforstamt sehen aufgrund des jungen Alters dieser Waldbereiche keine negativen Auswirkungen auf geschützte und gefährdete Arten.  Die Arbeiten werden von Innen aus dem Wald heraus durchgeführt, so dass es zu keinen Fahrbahnsperrungen und damit Verkehrsbehinderungen auf der A 3 kommt.

Das Regionalforstamt bewirtschaftet den landeseigenen Wald. Im Fall der A 3 kommt das Regionalforstamt seiner Verkehrssicherungspflicht entlang öffentlicher Straßen und Wege nach. Die geschädigten oder abgestorbenen Bäume werden gefällt und ein großer Teil der Bäume verbliebt im Wald. Somit wird der für viele Tier- und Pflanzenarten wichtige Totholzanteil weiter erhöht. Auch wenn der Anblick im ersten Moment nicht schön anmutet, so entsteht auch hier schnell ein dichtes Waldrandgefüge, was in der nächsten Pflanzsaison durch das Einbringen  verschiedener Baum- und Straucharten initiiert wird.

Die arbeiten finden in Abhängigkeit von der Witterung im Dezember 2022 und Januar 2023 statt.

Ihre Ansprechpartner:

Herr Merzbach – Leiter des Forstrevieres Siebengebirge – 0171 / 587 12 61

Herr Langfeldt – Fachgebietsleiter Landeseigener Forstbetrieb – 02243 / 9216 – 31

 

Über Wald und Holz NRW

Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen ist Teil der Landesforstverwaltung. Mit seinen 15 Regionalforstämtern und 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – davon 300 Försterinnen und Förster in den Forstrevieren – ist Wald und Holz NRW flächendeckend im ganzen Land vertreten. Wald und Holz NRW kümmert sich um die Belange des Waldes, der mit 935.000 Hektar rund 27 Prozent der gesamten Landesfläche ausmacht. Dazu gehören Erhalt und Förderung des Waldes in NRW, Beratung und Betreuung des privaten und kommunalen Waldbesitzes, Bewirtschaftung von 124.000 Hektar landeseigenen Waldflächen sowie Forschung in den Bereichen Wald, Holzverwendung und Klima. Zum Aufgabengebiet zählen außerdem Umweltbildung, Überwachung der Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften im Wald. Der Landesbetrieb zählt zum nachgeordneten Bereich des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen; zuständige Ministerin ist Silke Gorißen.

 

 

Quelle: Stephan Schütte – Forstamtsleiter – Wald und Holz NRW

05.12.2022