Streik der Apotheker am 15.November 2023 — Demonstration in Dortmund


Wer am 15. November 2023 ein Rezept in einer Apotheke vor Ort einlösen will, muss Geduld mitbringen, denn am Protesttag wollen ein Großteil der leitenden Apothekerinnen und Apotheker ihre Apotheke schließen.

Am 15. November 2023 protestieren die Apotheken im Westen  für eine faire Vergütung, weniger Bürokratie und das Ende der Nullretaxation und wollen damit auf ihre Situation aufmerksam machen . Mit dabei ist auch Apotheker Christoph Matuschik, er ist Inhaber der Süd- Apotheke im HIT-Markt in Bad Honnef und der Donatus-Apotheke in Bornheim. Matuschik ist Regionaler Mitorganisator der von den Apothekenverbänden und die Apothekerkammer Nordrhein aufgerufenen Demonstration in Dortmund.

Apotheker Christoph Matuschik — Foto: Süd-Apotheke

Der Protest richtet sich laut Apotheker-Verband …

  • gegen zehn Jahre Honorarstillstand
  • gegen weitere Apothekenschließungen
  • für eine Patientenversorgung ohne Lieferengpässe
  • für ein Gesundheitswesen, bei dem die Gesundheit und eine hochwertige Arzneimittelversorgung der Patienten im Mittelpunkt steht.

Anhaltende Lieferengpässe, akuter Personalmangel und eine auf dem Niveau von 2004 stagnierende Vergütung gehören zu den größten Herausforderungen für die bundesweit knapp 18.000 Apotheken, deren Lage seit Jahren angespannt ist. Die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten gerät durch wirtschaftlichen Druck auf die Apotheken immer mehr in Gefahr, so dass die Apothekenzahl inzwischen auch im Europavergleich immer schneller sinkt. Mit 17.733 Apotheken ist am Ende des dritten Quartals 2023 ein neuer historischer Tiefstand erreicht. Weniger Apotheken gibt es seit 44 Jahren nicht mehr.

Mit ihren neuen Protesten am 15. November 2023 fordert die Apothekerschaft die Bundesregierung nun noch entschlossener auf, die ambulanten Strukturen in der Gesundheitspolitik zu stärken, die Apotheken solide zu finanzieren, statt – wie durch das Bundesgesundheitsministerium vorgeschlagen – bewährte Strukturen in Frage zu stellen. Denn: Anstatt die Apotheken wirtschaftlich zu entlasten und das System so zu stabilisieren, hat das von Karl Lauterbach geleitete Ministerium zuletzt Eckpunkte zu einer zerstörerischen Apothekenreform vorgeschlagen. Demnach könnte es schon bald Apotheken ohne Notdienste, Rezepturen und sogar ohne Apothekerinnen und Apotheker geben. Die Apothekerschaft will ihre Patientinnen und Patienten vor diesen politisch geplanten Leistungskürzungen schützen – auch dafür gehen die Apothekenteams im November auf die Straße.

 

Weitere Informationen finden sie unter https://www.abda.de/


Hinweis: Für die Kunden aus der Region sollen ausschließlich die eingeteilten Notdienstapotheken die Notversorgung aufrecht halten

In Bad Honnef hat an diese Tag die „St. Martin Apotheke“ in Selhof, Schulstraße 76  Notdienst.


(eb)

11.11.2023