In der Tradition von Rittern — Honnefer Malteser feiern den Gründer des Malteser-Ordens und ernennen Präses und neue Aktive

Die neu ernannten Helfer und die Stadtleitung stellen sich mit dem Diözesanleiter zum Foto - Foto: Ralf Klodt/Malteser

Die Bad Honnefer Malteser haben am Wochenende mit einer liturgischen Feier zu Ehren des Seligen Gerhards ihre Glaubensgemeinschaft bestärkt und neue Aktive in ihre Reihen aufgenommen. 

Mit der Feier haben die Malteser eine Tradition wieder aufgenommen, die durch die Corona-Pandemie unterbrochen worden war. Normalerweise feiern sie Ende Juni den Geburtstag des Heiligen Johannes des Täufers. Die Johannisfeier war jedoch pandemiebedingt zweimal ausgefallen. Nun nahm die ehrenamtliche Gemeinschaft den Todestag von Gerhard Sasso, dem Gründer des Souveränen Malteser-Ritterordens, der am 3. September 1120 gestorben ist, zum Anlass für ihre Zusammenkunft.

Die Zusammenkunft fand unter strikter Einhaltung der „3G-Regeln“ statt, das heißt, alle Teilnehmenden waren nachweislich geimpft, genesen oder getestet, und auch die Geimpften konnten auf freiwilliger Basis noch einen Corona-Schnelltest absolvieren. Stadtbeauftragter Prof. Dr. Andreas Archut begrüßte rund fünfzig aktive Malteserinnen und Malteser in der Fahrzeughalle des Malteser-Quartiers: „Ich bin so froh, Euch alle gesund und munter hier wiederzusehen!“ Viele seien sich in den vergangenen Wochen schon im Einsatz begegnet. „Die vergangenen sieben Wochen waren die wahrscheinlich arbeitsreichsten Wochen in der Geschichte unserer Katastrophenschutz-Einheit. Noch nie ist die Einsatzeinheit so oft ausgerückt, wie jetzt anlässlich der Flutkatastrophen in unserer Region.“ Immer wieder waren die Malteser im Einsatz, um die sanitätsdienstliche Versorgung von Betroffenen und Einsatzkräften sicherzustellen und beim Aufbau und Betrieb von Notunterkünften zu helfen.

Diese Einsatzbereitschaft fiel auch an höherer Stelle auf, betonte Diözesanleiter Magnus Freiherr von Canstein, der den Honnefern bei ihrer Seliger-Gerhard-Feier einen Besuch abstattete. „Ich bin mächtig stolz auf die Malteser in der Erzdiözese Köln! Was Ihr in den vergangenen Wochen geleistet habt, ist außerordentlich. Ihr habt gezeigt, dass man sich auf Euch, dass man sich auf die Malteser jederzeit verlassen kann! Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott Euch allen!“ Dass die Stadtgliederung unter den ohnehin erschwerten Bedingungen einsatzbereit geblieben und sogar weiter gewachsen sei, spreche für sich.

Neue Mitglieder per Videodienst ausgebildet 

Die Sorge der langen Lockdown-Wochen in 2020, die Aktiven könnten sich an ein Leben ohne das Ehrenamt bei den Maltesern gewöhnen, habe sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: Die Malteser hätten in der schwierigen Zeit sogar Zulauf erhalten. Archut sagte: „Unsere Zugführung hat aus der Not eine Tugend gemacht und die Ausbildungsabende ins Internet verlegt. Per Videokonferenzdienst ‚Teams‘ konnte nicht nur der Kontakt gehalten werden, sondern auch die Schulung neuer Helfer aufgenommen werden.“

Vier in den vergangenen 18 Monaten Ausgebildete konnte der Beauftragte nun zu Helfern im Malteser Hilfsdienst ernennen: Daniel Bartels, Angelina Fritschen, Salvatore Gargiulo und Stefan Hack erhielten nach erfolgreich durchlaufener Grundausbildung ihre Ernennungsurkunden, und Zugtruppführerin Tamara Raschka und Sanitätsgruppenführerin Carina Frings befestigten ihnen die blauen Schulterklappen am weißen Diensthemd. Einen freundschaftlichen „Schulterklopfer“ gab es dann von Diözesanleiter von Canstein.

 In der Tradition der Ritter vom Heiligen Johannes zu Jerusalem 

Malteser-Ortspräses Pfarrer Wolfgang Rick zelebrierte mit den Aktiven einen Wortgottesdienst zu Ehren des Seligen Gerhards. Rick erinnerte darin an die religiösen Grundlagen des heutigen Malteser Hilfsdienstes: „Die Ordensgründung wirkt bis heute nach. Wir stehen in der Tradition des Ritterordens vom Heiligen Johannes zu Jerusalem. Die acht Spitzen des Malteser-Kreuzes, das wir heute genauso tragen wie die Ritter vor 900 Jahren, symbolisierten die acht Seligpreisungen aus der Bergpredigt.“

Nach der religiösen Feier nutzten Diözesanleiter von Canstein und Stadtbeauftragter Archut die Gelegenheit, einen pandemiebedingt aufgeschobenen Akt endlich zu vollziehen: Sie überreichten Wolfgang Rick, der bereits 2020 vom Erzbischof zum Seelsorger der Honnefer Malteser bestellt worden war, nun auch ganz offiziell die Ernennungsurkunde des Malteser Hilfsdienstes. Canstein betonte: „Danke, lieber Pfarrer Rick, dass Sie dieses wichtige Amit neben ihren vielfältigen kirchlichen Aufgaben übernommen haben.“ Rick ist den Bad Honnefern Malteser seit Jahrzehnten verbunden. Man kennt sich aus seiner Zeit als Kaplan an Sankt Johann Baptist. Der katholische Priester ist seit vielen Jahren auch ausgebildeter Notfallseelsorger und übernimmt bei Bedarf auch die psychosoziale Betreuung von Einsatzkräften, die traumatische Erfahrungen gemacht haben.

 

 

 

Quelle : Malteser Hilfsdienst e.V. – Prof. Dr. Andreas Archut

05.09.2021