Dragons Rhöndorf vs. Berlin Braves 2000: 61:72 (15:16, 18:22, 15:20, 13:14)
Rhöndorf erwischte gegen Berlin am Samstagabend (11.5.24) einen gebrauchten Tag. Nur wenig gelang in der Offensive. So reichte den Braves eine durchschnittliche Leistung um die Dragons mit 61:72 (33:38) in die Schranken zu weisen. Bedeutet im Umkehrschluss: am kommenden Freitag (20.00 Uhr) müssen die Rheinländer in der Bundeshaupt gewinnen, soll die Halbfinal-Serie nicht vorzeitig beendet sein.
Lediglich in den ersten drei Minuten wurden die Dragons dem Anspruch an eine Spitzenmannschaft gerecht. Badu Buck hatte zum 9:3 eingenetzt und alles schien nach Fahrplan zu laufen. Doch der spielerische Faden riss ab diesem Zeitpunkt und bis zum Ende des ersten Viertels sollten den Hausherren nur noch sechs Zähler gelingen. Auf der anderen Seite setzt Noah Litzbach einen Dreier zur ersten Führung der Gäste (13:14/8“). Die konnte Rhöndorf nur noch einmal egalisieren (17:17/11“). Danach verkrampfte die Mannschaft von Stephan Dohrn zunehmend. Aus der Dreier-Distanz standen für die Drachen bis zur Halbzeit nur ein Treffer bei 13 Versuchen auf dem Bogen. Es war der ebenfalls mäßigen Wurfquote der Gäste und dem Kampfgeist von Ferenc Gille zu verdanken, dass man bis zur 18. Minute die Tuchfühlung halten konnte (28:31). Danach ergriff Berlin jedoch die Initiative und ging zweistellig in Front (28:38/18“). Kurzum, die knappe Pausenführung der Braves war für die Dragons sogar noch schmeichelhaft (33:38).
Wer auf ein besseres Spiel der Rhöndorfer in der zweiten Halbzeit gehofft hatte sah sich getäuscht. Die Dragons boten zwar eine solide Defensive und erspielten sich gute Wurfchancen, die Trefferquote blieb aber überschaubar. In der Endabrechnung fanden nur zwei von 21 Dreierversuchen das Ziel. Aus dem Zweierbereich sah’s mit einer Trefferquote von 47 Prozent zwar besser aus, kompensieren konnte man damit die vielen Fahrkarten jenseits der Dreierlinie allerdings nicht. Hinzu kamen immer wieder ärgerliche Ballverluste, insgesamt 17 an der Zahl, die Berlin konsequent zu einer komfortablen Führung nutze (37:50/26“). Avery Sullivan und Janne Müller sorgten mit sechs Punkten in Serie aus Sicht der Dragons noch einmal für Morgenluft (54:58/34“), doch gleich mehrere Chancen das Spiel noch einmal zu kippen wurden vergeben.
Unter dem Strich ging für Berlin der 72:61-Sieg in Ordnung. Aber ohne den Erfolg der Braves schmälern zu wollen, die Dragons lieferten wohl die schwächste Leistung der Saison vor heimische Kulisse ab. Zu überzeugen wussten nur wenige Rhöndorfer und das auch nur phasenweise. So haben die Rheinländer erstmals in der Playoff-Serie den Heimvorteil verspielt und sind am Freitag (20:00 Uhr) zum Siegen verdonnert, wollen sie ein drittes Spiel am Menzenberg erzwingen.
Das Fazit von Dragons-Coach Stephan Dohrn fiel nach der verlorenen Begegnung entsprechend nüchtern aus: „Der Grund für die Niederlage ist simpel, wir haben nichts getroffen. Defensiv war es noch ganz ordentlich. Aber wir haben in der Offensive das Momentum mehrfach nicht nutzen können. Wenn gut herausgespielte Dreier oder einfache Layer nicht fallen, kannst du nicht gewinnen. Es mag jetzt seltsam klingen, aber ich würde das Team wieder genauso spielen lassen. Wir müssen in Berlin jetzt einfach weitermachen und den Korb treffen. Wir werden jedenfalls dort hinfahren um ein drittes Spiel für unsere Fans nach Rhöndorf zu holen.“
Dragons Rhöndorf: Blunt (6 Pkt.), Omojola (11/1-3er/6 Reb.), Buck (2), Rosic, Sullivan (10/7 Reb.), Gille (15/10 Reb.), Pilipovic (7/1-3er), Diallo, Beck, Janeck, Müller (10), Silic
Berlin Braves 2000: Paul (4 Pkt.), Litzbach (14/1-3er/7 Reb.), Fleck (3/1), Schüler (2), Compas (9/1), Daubner (3/1), Kozhemiakin (17/3/6 Ass.), Seiferth (9), Kollmar, Berger, Jean-Louis (11/2)
Dragons Rhöndorf / Berlin Braves 2000: 2er 18/38 (47%) / 19/39 (49%), 3er 2/21 (10%) / 9/29 (31%), FG 20/59 (34%) / 28/68 (41%), FT 19/23 (83%) / 7/16 (44%), REB 44 / 38, ST 4 / 11, TO 17 / 9, BS 2 / 3, PF 18 / 22
Hier einige Impressionen vom Abend …
Quelle: Dragons Rhöndorf — Klaus Beydemüller — Fotos:© Thomas Scheben
12.05.2024