Themenführung „Adenauer und die Frauen – beruflich, politisch, privat“ im Rahmenprogramm zur Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ am 15. März 2020

Symbolbild © Thomas Scheben

Welche Haltung vertrat Adenauer gegenüber der Emanzipation der Frauen? Wie arbeitete er mit Politikerinnen zusammen und wie reagierte er, als seit Ende der 1950er Jahre traditionelle Rollenvorstellungen zunehmend aufbrachen? Darüber informiert Viktoria Klaucke am Sonntag, 15. März 2020 um 14 Uhr in der Themenführung „Adenauer und die Frauen – beruflich, politisch, privat“. Die Veranstaltung findet im Rahmenprogramm zur Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ statt, die vom 8. März bis zum 5. April im Rhöndorfer Adenauerhaus gezeigt wird.

Als Präsident des Parlamentarischen Rats arbeitete Adenauer 1948 mit den vier „Müttern des Grundgesetzes“ zusammen. „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ – mit dieser klaren Formulierung setzte die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland Maßstäbe. Doch ohne das Engagement von Helene Weber, Frieda Nadig, Elisabeth Selbert und Helene Wessel wäre es nicht zur programmatischen Verankerung der Gleichberechtigung im Grundgesetz gekommen. Auch die politische Umsetzung verlief langsam: 1950 wurde ein Frauenreferat im Bundesministerium des Inneren eingerichtet. Erst 1957 wurde das Letztentscheidungsrecht des Ehemanns in ehelichen und familiären Angelegenheiten abgeschafft. Die Beseitigung bestehender Nachteile dauert bis heute an.

In seiner Weihnachtsansprache bekannte Adenauer 1962 zwar: „Ich habe öfter empfunden, daß Frauen für politische Fragen ein viel größeres Verständnis zeigen als Männer […]“ Doch orientierte sich das Frauenbild des Gründungskanzlers weitgehend am Ideal der Hausfrau und Mutter. So sah er das bevorzugte politische Betätigungsfeld für Frauen in den Kommunen, wie er 1958 betonte: „Es gibt viele tüchtige Frauen, die es mit ihrer Pflicht als Hausfrau und Mutter eben nicht vereinbaren können, in Bonn, in Kiel, in Düsseldorf oder sonstwo in einem Lande wochen- oder monatelang tätig zu sein.“

Das Angebot ist kostenlos. Um Anmeldung unter Tel. 02224/921-234 oder besucherdienst@adenauerhaus.de wird gebeten.

Ort:                       Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, Konrad-Adenauer-Str. 8c, 53604 Bad Honnef